Rheumatologie: Berufsverband fordert attraktivere Weiterbildung

Berlin – Trotz einer leichten Zunahme gibt es in Deutschland weiterhin zu wenig ambulant tätigte Rheumatologen. Das berichtet der Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh) in einem neuen Positionspapier, das dem Deutschen Ärzteblatt vorliegt.
In Deutschland waren danach Ende 2019 insgesamt 812 ambulant tätige internistische Rheumatologen registriert. „Diese bestehen aus 650 ambulant fachärztlich tätigen Rheumatologen. Von diesen waren je 370 als Vertragsarzt in Niederlassung, vier Partnerärzte, 95 Ermächtigte, 134 Angestellte in medizinischen Versorgungszentren und 47 Angestellte in freier Praxis. Hinzu kommen außerdem noch 162 hausärztlich tätige Rheumatologen“, heißt es in dem Papier.
Damit hat sich laut dem Verband die Zahl ambulant tätiger Rheumatologen seit dem Jahr 2016 leicht erhöht – die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) ermittelte damals 776 ambulant tätigen Rheumatologen. „Sie bleibt aber immer noch deutlich hinter dem für Deutschland berechneten Bedarf von 1.350 Rheumatologen zurück“, warnt der Berufsverband.
Es sei daher wichtig, die Zahl der Facharztanerkennungen für Rheumatologie pro Jahr deutlich zu erhöhen, hieß es aus dem BDRh. Befragungen unter Ärzten in der Weiterbildung zeigten aber teilweise noch Defizite und Unzufriedenheit der Assistenten mit der Struktur der Weiterbildung, vor allem mit der praktischen Ausbildung.
So gäben circa 80 Prozent der Befragten an, kein regelmäßiges Mentoring und circa 20 Prozent der Befragten keine oder nur sehr seltene Praxis im muskuloskelettalen Ultraschall zu haben. Die Hälfte der Befragten habe eine Struktur der Weiterbildung vermisst.
„Es muss daher an einer Verbesserung der Qualität und Attraktivität der Weiterbildung sowie Förderprogrammen und Unterstützung für Ärztinnen und Ärzten mit Familien gearbeitet werden. Die Weiterbildung sollte besser strukturiert und mit einem umfassenden und verbindlichen Curriculum ausgestattet werden“, empfiehlt der BDRh in dem Papier.
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