Rhön-Klinikum setzt auf Campus-Konzept

Bad Neustadt – Mit einem millionenschweren Bauprojekt will der private Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum in Franken die Gesundheitsversorgung jenseits der Großstädte sicherstellen. In der Rhön entsteht deshalb seit drei Jahren ein Campus, der die ambulante und stationäre Versorgung von Patienten an einem Standort vereinen soll. „Wir wollen damit Gesundheitsversorgung aus einem Guss realisieren und es ermöglichen, dass der Patient an die Stelle navigiert wird, wo er die optimale Versorgung bekommt“, sagte Bernd Griewing, Medizinvorstand beim Rhön-Klinikum, heute in Bad Neustadt. In dieser Dimension sei das Projekt in Deutschland einzigartig.
Mit dem Campus geht nicht nur einher, dass es künftig statt mehrerer Notaufnahmen in der Region eine zentrale geben wird und die verschiedenen Fachbereiche der Rhön-Klinik an einem Ort zusammengezogen werden. Viele Fachärzte werden zudem aus dem Landkreis mit ihrer Praxis auf den Campus umziehen. Damit würden nicht nur den Patienten Laufwege erspart. Gleichzeitig könnten sich die Spezialisten schnell und unkompliziert austauschen, so Griewing weiter.
600 Tablets für das Klinikpersonal
Im Zuge der umfassenden Bauarbeiten hat das Rhön-Klinikum auch das Thema Digitalisierung angepackt. Das Klinikpersonal wird mit 600 Tablets ausgestattet, das Aufnahmeformular füllen die Patienten künftig ebenfalls gleich digital aus. Analog vorliegende und digitale Arztbriefe, Befunde und OP-Berichte von Patienten sollen mit dem sogenannten Medical Cockpit zusammengeführt werden.
Die Patientenzimmer sind digital vernetzt und erleichtern so die Überwachung der medizinisch relevanten Patientendaten. In den Operationssälen finden sich Großbildschirme und audiovisuelle Übertragungstechnik. So können die Bilder aus dem OP direkt mit weiteren Experten besprochen werden.
Der ländliche Raum hat Zukunft
Rhön-Klinikum habe sich bewusst für einen Campus jenseits der Großstadt entschieden. "Das verbinden wir mit der tiefsten Überzeugung, dass der ländliche Raum eine Zukunft hat", sagte Griewing weiter. Er geht davon aus, dass im Umkreis von rund 100 Kilometern etwa eine Million Patienten erreicht werden können.
Der Standort in der Rhön ist einer von fünf des privaten Klinikbetreibers. In Bad Neustadt, mit seinen sieben Kliniken, werden jährlich etwa 70 000 Patienten von rund 2900 Beschäftigten versorgt.
Weitere Standorte sind in Frankfurt/Oder sowie im hessischen Marburg und Gießen und in Bad Berka in Thüringen.
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