Risikostrukturausgleich: Barmer-Chef will mehr Geld für Versicherte in Städten

Düsseldorf – Der Chef der Barmer, Christoph Straub, hat erneut die Verteilung der Mittel aus dem Gesundheitsfonds durch den Risikostrukturausgleich kritisiert. „Weil es in den Städten mehr Ärzte, Therapeuten und Kliniken gibt, entstehen dort pro Kopf mehr Kosten als auf dem Land“, sagte der Rheinischen Post. Das Finanzierungssystem nehme darauf jedoch nicht Rücksicht, sodass bundesweit agierende Krankenkassen im Schnitt zu wenig und regional aufgestellte Kassen zu viel Geld aus dem Gesundheitsfonds erhielten. Es gehe zu viel Geld in die ländlichen Regionen und zu wenig in die Metropolen, so Straub.
Für die 2019 geplante Reform des Finanzausgleichs forderte er, dass der neue Finanzausgleich mehr Geld für Versicherte in den Metropolen bereitstellen muss. Zum anderen müsse man mehr als bisher 80 Krankheiten in den Katalog der besonders zu vergütenden Leistungen aufnehmen. „Insgesamt werden nur so Kassen nicht bestraft, die besonders viele Kranke in Metropolen versichern“, sagte er.
Vorwürfe, die Barmer habe Ärzte zum falschen Codieren von Diagnosen angehalten, wies Straub erneut zurück. „Diesen Vorwurf weisen wir von uns. Wir haben auch nach Einsicht in die Akten der Behörden keinen Hinweis darauf, dass Barmer-Mitarbeiter sich unrechtmäßig verhalten haben.“ Die Justiz ermittelt in diesem Zusammenhang seit Längerem gegen die Barmer, die Techniker und die AOK Rheinland-Hamburg.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: