RKI-Befragung: Krankenhauspersonal schon im April großteils geimpft

Berlin – Das Krankenhauspersonal in Deutschland hat sich laut einer großangelegten Befragung des Robert-Koch-Instituts (RKI) mehrheitlich bereits im Frühjahr gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 impfen lassen.
Im Studienzeitraum vom 22. März bis 12. April hätten 83 Prozent der mehr als 26.000 Teilnehmer mindestens eine Dosis erhalten, knapp die Hälfte sei vollständig geimpft gewesen, heißt es in dem heute veröffentlichten Ergebnisbericht. Online befragt wurden Menschen an mehr als 120 Krankenhäusern bundesweit.
Die Impfquoten waren zu dem Zeitpunkt in der Ärzteschaft am höchsten (mindestens eine Dosis: 94 Prozent), gefolgt von der Pflege (mindestens eine Dosis: 87 Prozent). Bei Personalgruppen, die besonders gefährdet sind, dem Virus ausgesetzt zu sein, oder engen Kontakt zu anfälligen Patienten haben, waren 90 Prozent mindestens einmal geimpft. Unter den rund 4.400 noch ungeimpften Teilnehmern lehnten 28 Prozent eine Impfung völlig oder eher ab.
Als Gründe gaben die Ungeimpften zu mehr als 40 Prozent an, die Impfung noch nicht angeboten bekommen zu haben. 27 Prozent sagten, sie wollten lieber noch abwarten, je ein Viertel nannte Furcht vor bleibenden Schäden und Furcht vor starken Nebenwirkungen.
Acht Prozent äußerten eine Sorge vor Unfruchtbarkeit – eine Befürchtung, die die Bundesregierung als Falschinformation einstuft. Die mehr als 20.000 geimpften Teilnehmer gaben als Motivation vor allem den Schutz des privaten Umfelds und der eigenen Gesundheit an, aber auch Aufforderung durch den Arbeitgeber.
Einschränkend weist das RKI darauf hin, dass eine Über- oder Unterschätzung der Werte wegen der Freiwilligkeit der Teilnahme nicht ausgeschlossen sei. Eine nächste Befragungswelle soll laut Bericht im Juli abgeschlossen sein.
Laut dem Bericht hat Gesundheitspersonal eine Vorbildfunktion für das Gesundheitsverhalten der gesamten Bevölkerung. Für den Erfolg der Impfstrategie habe es daher „eine entscheidende Bedeutung“.
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