Vermischtes

RKI-Präsident hält Grippeschutzimpfung auch jetzt noch für sinnvoll

  • Freitag, 2. März 2018

Oldenburg – Auch auf dem Höhepunkt der Grippewelle hält der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, eine Schutzimpfung gegen Influenza noch für sinnvoll. „Nach der Impfung dauert es etwa zwei Wochen, bis der Impfschutz aufgebaut ist“, sagte Wieler der Nordwest-Zeitung aus Oldenburg von heute. Die Grippewelle werde „auf jeden Fall noch einige Wochen dauern, sodass man von einer Impfung schon noch profitieren könnte“.

In der vergangenen Woche war mit knapp 35.300 neuen Influenzafällen ein neuer Höhepunkt der diesjährigen Grippewelle erreicht worden. In der aktuellen Grippesaison wurden insgesamt nunmehr rund 119.500 Influenzafälle registriert. Mindestens 216 Menschen starben.

Der aktuelle Dreifachimpfstoff wirkt nach RKI-Angaben kaum gegen das bisher dominierende Grippevirus. Deshalb beschloss die Ständige Impfkommission, eine saisonale Grippeschutzimpfung mit einem Impfstoff gegen vier Virustypen zu empfehlen.

Auch wenn die Wirksamkeit der Impfung begrenzt sei, könnten damit viele Erkrankungsfälle und schwere Krankheitsverläufe verhindert werden, sagte Wieler. Er empfahl zusätzlich die Einhaltung von Hygieneregeln: „Egal ob geimpft oder nicht, regelmäßiges gründliches Händewaschen und Abstandhalten zu Personen mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung verringern das Ansteckungsrisiko."

Unterdessen hat die Grippewelle in Nordrhein-Westfalen mit rund 3200 gemeldeten Influenza-Fällen in der vergangenen Woche einen neuen Höhepunkt erreicht. Wie das Robert Koch Institut (RKI) heute mitteilte, gab es etwa 1.000 Erkrankte mehr als 14 Tage zuvor. Die Zahl der Grippekranken steige seit Jahresbeginn kontinuierlich an.

„Die seit Dezember andauernde Grippewelle bringt viele unserer Krankenhäuser in NRW an ihre Kapazitätsgrenze”, sagte Jochen Brink, Präsident der Krankenhaus­gesellschaft NRW, am Freitag laut einer Mitteilung.

Die Krankheitsfälle unter den Beschäftigten in Krankenhäusern verschärfen die Situation noch. Im Rhein-Maas-Klinikum in Würselen bei Aachen ist der Kreißsaal etwa bis einschließlich nächsten Montag (12.3) krankheitsbedingt geschlossen und es können keine Frauen zur Entbindung aufgenommen werden. „Wir hoffen, dass wir bei Abnahme der Grippewelle in den nächsten Wochen wieder zur Normalisierung der Lage kommen”, erklärte Prof. Christian Karl, Chefarzt für Frauenheilkunde des Krankenhauses.

Auch der Kreißsaal im Malteser Krankenhaus in Bonn ist aufgrund zahlreicher grippekranker Mitarbeiter noch bis mindestens Montagmorgen geschlossen. Man sei «verhalten optimistisch», dass danach wieder genügend gesunde Mitarbeiter zur Verfügung stünden, sagte eine Sprecherin des Krankenhauses.

Bundesweit hatte es in der vergangenen Woche laut RKI knapp 35 300 Grippefälle gegeben. In der gesamten Grippesaison wurden bislang rund 120 000 Fälle erfasst, mindestens 216 Menschen starben nach einer Influenza-Infektion.

afp/dpa

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