Robert-Koch-Institut gibt Einblicke in Geschichte des Hauses

Berlin – Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat heute sein neugestaltetes Museum im Berliner Stadtteil Wedding eröffnet. Im historischen Gebäude am Nordufer zeigt das RKI fortan auf 180 Quadratmetern Informationen und Exponate aus der Zeit Robert Kochs sowie aktuelle und interaktive Ausstellungsstücke aus den von ihm begründeten Arbeitsbereichen.
Besucher erfahren beispielsweise, was es mit der Londoner „monster soup“ auf sich hat, warum die damals zu Lehrzwecken eingesetzten Moulagen – lebensechte Nachbildungen von Krankheitsbildern – wieder an Bedeutung gewinnen und wie ein Modell des weltweiten Flugnetzes heute dabei hilft, die Ausbreitung von Epidemien zu erforschen.
Verschiedene Themenblöcke
Die Ausstellung ist untergliedert in sechs Themenbereiche: Forschungsmethoden und Infektionsschutz von Koch bis heute, der Einfluss von persönlichem Verhalten und gesellschaftlichen Verhältnissen auf die Gesundheit, Monitoring und Surveillance, One Health und Global Health.
„Für uns war es wichtig, die Entwicklung der Technologie und der wissenschaftlichen Innovationen in Verbindung mit der Entwicklung des Hauses abzubilden,“ sagte Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts. „Man sieht in diesem Museum, wie sich Technologien entwickelt und Schwerpunkte geändert haben. Die Mission des Hauses aber ist die gleiche geblieben, nämlich die Bevölkerung vor Krankheiten zu schützen und die Gesundheit zu verbessern.“
Anderer Fokus gesetzt
Anlass für den Ausbau des Museums war das 125-jährige Bestehen des RKI im vergangenen Jahr. Bereits 1910, kurz nach der Beisetzung Robert Kochs im hauseigenen Mausoleum, hatte das Institut einen Raum mit Exponaten aus dem Nachlass seines Begründers eingerichtet und die Institutsgeschichte an dessen Biografie widergespiegelt. Mit der Modernisierung lösten sich die Kuratoren von diesem Konzept und fokussierten stärker auf die Geschichte des Hauses, ohne dabei den Nobelpreisträger Robert Koch auszuklammern.
Unterstützung in der Konzeption erhielt das RKI durch das Museum für Naturkunde in Berlin. Die Partner halfen dabei, die komplexe Institutsgeschichte anschaulich und auf ein für Besucher verdauliches Maß zu bringen. Die Ausstellungsmacher berücksichtigten auch das Anliegen, die Belegschaft des RKI sowohl in den Ideenprozess als auch in die Ausstellung selbst einzubeziehen. So sind in einer Fotogalerie Mitarbeitende von damals und heute gegenübergestellt, ein Bildschirm-Triptychon zeigt darüber hinaus Videosequenzen, in denen Kolleginnen und Kollegen ihre Verbindung zum Institut schildern.
Mit der Ausgliederung der Laborforschung aus dem Gebäude ist der Zugang zum Museum für Interessierte deutlich erleichtert – bislang mussten sich Besucher aufgrund der für Forschungsinstitute typischen Zugangsregelungen anmelden. Ab morgen ist die Ausstellung der breiten Öffentlichkeit zu festgelegten Zeiten zugänglich.
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