Roboter assistiert bei Prostatapunktion
Leipzig – Ein neuartiges bildgestütztes System zur Punktion der Prostata kommt seit Kurzem am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) zum Einsatz. Dabei liegt der Patient in einem MRT-Gerät. Anhand der Bilddaten berechnet ein aus Kunststoff gefertigter und pneumatisch betriebener ferngesteuerter Roboter den optimalen Weg der Punktionsnadel und justiert sie. Den Einstich in den Punktionsbereich nimmt der Arzt selbst vor.
„Die vielen bisherigen Annäherungsschritte, die eine Menge Zeit kosteten, fallen weg. Wir können nun auch Proben aus mehreren Läsionen viel schneller hintereinander entnehmen“, erklärte Michael Moche, Oberarzt und Leiter des Arbeitsbereichs interventionelle Radiologie an der Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie des UKL.
Bei der herkömmlichen Methode liege der Patient rund eine Stunde im MRT, was viele als belastend empfänden. Für den Arzt gestaltet sich die Ansteuerung der vergleichsweise kleinen Zielbereiche oft schwierig. Das neue System benötige lediglich die Hälfte der Zeit und lasse sich deutlich leichter handhaben. Weniger Kontrollaufnahmen seien erforderlich. Infolge der schnelleren Behandlung hätten Patienten eine kürzere Wartezeit, außerdem wäre die Nutzung des MRT effektiver.
Die Firma Soteria Medical hat den besonderen Roboter gemeinsam mit dem niederländischen Universitätsklinikum Radboud entwickelt. Die Leipziger Fachleute haben seit Längerem Kontakt zur dortigen Forschergruppe und verfolgten die Entwicklung des Roboters bis zur Fertigstellung.
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