Politik

Rollende Praxis Medibus erfüllt die Erwartungen

  • Dienstag, 9. Oktober 2018
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Frankfurt am Main – Nach drei Monaten Testbetrieb stößt die mobile Hausarztpraxis Medibus bei Patienten in Nord- und Osthessen auf Akzeptanz. Die Sprechstunden seien bestens ausgelastet, sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hessen.

Behandelt würden im Medibus mittlerweile rund 34 Patienten pro Tag. 690 Kontakte zwischen Arzt und Patienten wurden im ersten Quartal des Pilotprojekts gezählt. Das entspreche den Zahlen einer durchschnittlichen Hausarztpraxis.

Der Medibus war im Juli an den Start gegangen. Die KV will den zu einer Praxis umgebauten Linienbus bei akutem Ärztemangel auf dem Land einsetzen. Er soll Engpässe in der ärztlichen Versorgung überbrücken. 600.000 Euro kostet der Betrieb in den zwei Testjahren.

Der Bus ist ausgestattet wie eine Hausarztpraxis mit Wartebereich, Labor und einem kleinen Behandlungsraum. Umgebaut hat ihn die Deutsche Bahn. Ein Fahrer, zwei Arzthelferinnen und ein Mediziner sind an Bord. Die mobile Praxis fährt an vier Tagen pro Woche kleine Ortschaften an und bietet dort Sprechstunden.

Die Landesärztekammer Hessen lobt das Projekt: Insbesondere für ältere, weniger mobile Patienten sei die mobile Arztpraxis ein gutes Angebot, um lange Anfahrtswege zum nächsten niedergelassenen Hausarzt vermeiden zu können. Langfristig seien weitere Schritte und Anreize nötig, um die Tätigkeit auf dem Land für Ärzte wieder attraktiver zu gestalten.

„Klar ist dabei, dass der Bus die Hausärzte entlasten und nicht ersetzen soll“, betonte Axel Wintermeyer (CDU), Staatskanzleichef und Demografiebeauftragter der Landesregierung. Der Erfolg des Medibus sei eine Bestätigung für die vorgesehene Unterstützung des Ausbaus „fahrbarer Praxen“. Diese seien ein Baustein zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung auf dem Land.

dpa

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