Rostocks Universitätsmedizin produziert Radionuklide selbst
Rostock – Die Universitätsmedizin Rostock hat einen Teilchenbeschleuniger (Zyklotron) in Betrieb genommen. Er versorgt das PET/CT-Zentrum der Rostocker Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin mit Radionukliden. Auch Radionuklide mit sehr kurzen Halbwertzeiten können nun zur Anwendung kommen, auf welche die Mediziner aufgrund zu langer Transportwege bislang verzichten mussten. Damit kann die Radiopharmazie die für die nukleare Bildgebung benötigten Radiopharmaka vollständig selbst herstellen.
„Sie dienen ähnlich wie Kontrastmittel dazu, Krankheiten im Körper des Patienten sichtbar zu machen. Veränderungen von Stoffwechselprozessen, die beispielsweise Tumore aufweisen, können so sehr genau dargestellt werden – und das sogar in Form einer Ganzkörperaufnahme“, erklärt Klinikdirektor Bernd Joachim Krause. Neben Tumorerkrankungen können die Nuklearmediziner per PET/CT auch neurodegenerative Krankheiten nachweisen, wie etwa Demenz, indem sie spezifische Ablagerungen im Gehirn orten.
Mit dem 50 Tonnen schweren Zyklotron produzieren sie nun genau die benötigte Menge an Radiopharmaka. Um den teilweisen Zerfall der Radionuklide während der Lieferanfahrt zu kompensieren, hatten die Rostocker sie bisher in größerem Umfang bestellt. Außerdem können die Rostocker Nuklearmediziner fortan flexibler auf Bedarfe reagieren, hieß es aus der Klinik.
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