Ärzteschaft

Neue Stiftungspraxis in Gräfentonna

  • Montag, 20. Oktober 2025
/picture alliance, Benjamin Ulmer
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Weimar/Gräfentonna – In Thüringen hat heute die 20. Stiftungspraxis ihren Betrieb aufgenommen. Ab sofort versorgt in Gräfentonna im Kreis Gotha eine neue Hausarztpraxis die Patienten, teilte die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT) mit.

Zuvor hatte die Gemeinde die federführende Stiftung zur Förderung der ambulanten ärztlichen Versorgung in Thüringen (SAVTH) bei der Immobiliensuche unterstützt. Die Bürger des Dorfes halfen bei der Sanierung des Gebäudes, hieß es weiter. Die 2009 von der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen und dem Freistaat gegründete SAVTH übernahm demnach die technische Ausstattung der Praxis.

In Stiftungspraxen lernen Mediziner als Angestellte die Praxisführung und können sich so auf die eigene Niederlassung vorbereiten. Die Übernahme ist für die Mediziner allerdings keine Pflicht, sie können auch längerfristig als Angestellte arbeiten. Damit reagiert die Stiftung auf den bei Ärzten zunehmenden Wunsch nach Anstellungsverhältnissen.

Thüringens Gesundheitsministerin Katharina Schenk lobte das gemeinschaftliche Engagement: „Nur, wenn wir alle am gleichen Strang ziehen, können wir die beste medizinische Versorgung in allen Teilen Thüringens sichern. Dafür braucht es Austausch, Beratung und funktionierende Konzepte, wie die Stiftungspraxen“, sagte die SPD-Politikerin.

Die erste Stiftungspraxis wurde 2009 in Gotha etabliert. Allein seit 2023 wurden zehn solcher Praxen eröffnet. Elf der seit heute 20 Stiftungspraxen wurden mittlerweile von den dort ehemals angestellten Ärzten übernommen und nun von diesen selbst geführt. In zwei Fällen entschieden sich die Ärzte dagegen, die Praxis weiterzubetreiben.

Im Kreis Gotha, in dem die neue Stiftungspraxis liegt, gibt es laut KVT aktuell vier offene Hausarztstellen. In ganz Thüringen sind es rund 110. Gesundheitsministerin Katharina Schenk (SPD) hatte sich im Sommer skeptisch gezeigt, ob alle freien Sitze trotz vielfältiger Bemühungen um ärztlichen Nachwuchs in Zukunft besetzt werden könnten.

dpa

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