Bislang ein Dutzend Stiftungsarztpraxen in Thüringen

Gamstädt – In Thüringen hat die Stiftung ambulante ärztliche Versorgung in den vergangenen Jahren zwölf Arztpraxen mit angestelltem Personal gegründet, um die medizinische Versorgung vor Ort aufrechtzuerhalten.
Dabei handele es sich um elf Hausarztpraxen und eine Augenarztpraxis, sagte Stiftungsgeschäftsführer Jörg Mertz. Die Stiftungspraxen in Ärztemangelregionen sind eine Art Niederlassungsschule für Mediziner, die dort die Führung einer eigenen Praxis erlernen können.
Die meisten der Stiftungsgründungen seit 2005 sind Mertz zufolge inzwischen von den dort tätigen Ärzten übernommen worden. Thüringen gilt mit dem Modell als bundesweiter Vorreiter im Kampf gegen den Ärztemangel.
Die Stiftung stellt in ihren Praxen Ärzte und das nicht ärztliche Personal an und trägt die Betriebskosten. Die Übernahme der Praxen durch die dort tätigen Ärzte habe bisher in fast allen Fällen geklappt, sagte Mertz.
Lediglich eine Stiftungspraxis sei nicht erfolgreich gewesen und wieder geschlossen worden. Aktuell sei die Stiftung für eine derzeit unbesetzte Praxis in Helbedündorf (Kyffhäuserkreis) auf Arztsuche. Aktuell soll eine neue Stiftungspraxis in Gamstädt (Landkreis Gotha) eröffnet werden, im Juli je eine in Creuzburg (Wartburgkreis) und in Lipprechterode (Landkreis Nordhausen).
In Thüringen arbeiten nach Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung des Landes rund 4.200 niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten. Gerade in ländlichen Regionen ist es seit Jahren schwer, Nachfolger für in Rente gehende Mediziner zu finden.
Besonders groß seien die Probleme derzeit im Umkreis von Gera und im Wartburgkreis, so Mertz. „Das sind unsere Sorgenkinder.“ Die Stiftung ambulante ärztliche Versorgung in Thüringen ist eine gemeinsame Stiftung von KV und Land, sie wird auch von einzelnen Krankenkassen unterstützt.
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