Ärzte ohne Grenzen weitet Hilfe in Idlib aus

Berlin – Als Reaktion auf den eskalierenden Konflikt in Idlib in Syrien will die Ärzte ohne Grenzen ihre Hilfe für Flüchtlinge aus der Region ausweiten. Das Hilfswerk appellierte an die türkischen Behörden, den Transit von Personal und lebensnotwendigen Gütern nach Nordwestsyrien zu erleichtern.
Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden seit Anfang Dezember 2019 mehr als 948.000 Menschen durch Angriffe auf die Provinz Idlib vertrieben. „Die Vertreibung von Menschen in diesem Ausmaß und in so kurzer Zeit ist seit Beginn des syrischen Konflikts vor neun Jahren beispiellos“, warnte Ärzte ohne Grenzen.
Die meisten Vertriebenen hielten sich in einem kleinen Gebiet entlang der türkischen Grenze auf. Ihre Lage sei sehr kritisch: „Die Lager für Vertriebene sind überfüllt, und die Wasser- und Sanitäranlagen sind für die große Zahl von Menschen unzureichend, was das Risiko wasserbedingter Krankheiten erhöht“, warnte Ärzte ohne Grenzen.
Zudem gebe es zu wenige Zelte, um die Neuankömmlinge unterzubringen, so dass die Menschen gezwungen seien, im Freien oder in unfertigen Gebäuden und Behelfsunterkünften zu schlafen. Sie benötigten dringend lebensnotwendige Dinge wie Decken, Matratzen und Winterkleidung.
Ärzte ohne Grenzen kündigte daher an, sich in den kommenden Wochen auf die Verteilung wichtiger Hilfsgüter wie Zelte, Kochsets, Fußmatten und Decken zu konzentrieren. Das Hilfswerk plant auch Traumabehandlungen und eine bessere medizinische Grundversorgung für die Vertriebenen.
„Die Fähigkeit von Ärzte ohne Grenzen, ihre Hilfe zu verstärken, wird davon abhängen, dass ein stetiger Strom von medizinischen Hilfsgütern und wichtigen Hilfsgütern den Nordwesten Syriens erreicht“, schreibt die Hilfsorganisation.
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