Ärzteflucht: Tsipras appelliert an griechische Mediziner, zu bleiben

Athen – Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras hat die griechischen Ärzte aufgerufen, ihr Land trotz der Finanzkrise nicht zu verlassen. Die Ärzteflucht als Teil der Abwanderung von spezialisierten Arbeitskräften sei „eine Plage“ für sein Land, sagte Tsipras. Griechische Ärzte hätten andere europäische Staaten geradezu „überflutet“. „Wir müssen dafür sorgen, dass diese Ärzte zurückkehren“, sagte der Regierungschef heute im griechischen Fernsehen.
Tsipras kündigte zugleich die Gründung von mehr als 230 neuen regionalen Gesundheitszentren in den kommenden Monaten in Griechenland und die Einstellung von 3.000 neuen Ärzten und Pflegern an.
Wegen der schweren Finanzkrise waren in den vergangenen Jahren in Griechenland nur wenige Ärzte eingestellt worden. Zudem waren die Löhne um fast 30 Prozent gesunken. Infolgedessen wanderten nach Angaben des Präsidenten des griechischen Ärzteverbandes, Michalis Vlastarakos, zwischen 2010 und Ende 2016 etwa 18.000 griechische Ärzte aus. Die meisten arbeiten heute demnach in Großbritannien, Deutschland, Schweden, Frankreich und der Schweiz.
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