Ausland

Antibiotika­resistenzen nehmen in der EU zu

  • Mittwoch, 22. Februar 2017

Brüssel – Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hat vor zunehmen­der Resistenz von Bakterien gegen Antibiotika gewarnt. Die Widerstandsfähigkeit der Krankheitserreger stelle eine „ernsthafte Bedrohung für Mensch und Tier“ dar, heißt es in dem heute veröffentlichten Bericht. In der EU sterben jährlich etwa 25.000 Menschen an den Folgen einer von resistenten Bakterien ausgelösten Infektion.

Besonders widerstandsfähig sind demnach Salmonellen. Die von ihnen ausgelöste Sal­mo­nellose gilt als zweithäufigste unter den über Lebensmittel übertragenen Erkrankun­gen in der EU. Erstmals wiesen die Forscher auch Resistenzen gegen das Antibiotikum Carbapenem in der EU nach, das üblicherweise als letzte mögliche Behandlungsmetho­de in schweren Fällen von Salmonellose angewandt wird. Dennoch bleibe die Wider­stands­­fähigkeit der Bakterien gegenüber diesem Antibiotikum gering, die Erfolgs­chan­cen auf eine Genesung seien also hoch.

In dem Bericht wurde zudem deutlich, dass die Widerstandsfähigkeit der Bakterien regio­nal variiert. Im Norden und Westen Europas ist sie demzufolge geringer als im Süden und Osten. Die Forscher führen dies vor allem auf eine unterschiedlich häufige Anwen­dung von Antibiotika zurück.

In Ländern, in denen die Verschreibung der antimikrobiellen Medizin zurückgefahren wur­de, wiesen Bakterien eine geringere Resistenz auf. Das Europäische Zentrum für die Prä­vention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) fordert deshalb einen „zurückhalten­den“ Einsatz der Medikamente.

afp

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