Antibiotikaresistenzen nehmen in der EU zu
Brüssel – Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hat vor zunehmender Resistenz von Bakterien gegen Antibiotika gewarnt. Die Widerstandsfähigkeit der Krankheitserreger stelle eine „ernsthafte Bedrohung für Mensch und Tier“ dar, heißt es in dem heute veröffentlichten Bericht. In der EU sterben jährlich etwa 25.000 Menschen an den Folgen einer von resistenten Bakterien ausgelösten Infektion.
Besonders widerstandsfähig sind demnach Salmonellen. Die von ihnen ausgelöste Salmonellose gilt als zweithäufigste unter den über Lebensmittel übertragenen Erkrankungen in der EU. Erstmals wiesen die Forscher auch Resistenzen gegen das Antibiotikum Carbapenem in der EU nach, das üblicherweise als letzte mögliche Behandlungsmethode in schweren Fällen von Salmonellose angewandt wird. Dennoch bleibe die Widerstandsfähigkeit der Bakterien gegenüber diesem Antibiotikum gering, die Erfolgschancen auf eine Genesung seien also hoch.
In dem Bericht wurde zudem deutlich, dass die Widerstandsfähigkeit der Bakterien regional variiert. Im Norden und Westen Europas ist sie demzufolge geringer als im Süden und Osten. Die Forscher führen dies vor allem auf eine unterschiedlich häufige Anwendung von Antibiotika zurück.
In Ländern, in denen die Verschreibung der antimikrobiellen Medizin zurückgefahren wurde, wiesen Bakterien eine geringere Resistenz auf. Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) fordert deshalb einen „zurückhaltenden“ Einsatz der Medikamente.
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