Studie empfiehlt globalen Fonds für Antibiotikaforschung

Berlin – Anforderungen an neue Antibiotika sollten klarer benannt werden. Außerdem sollte ein globaler Fonds die Grundlagenforschung zur Abwehr der Keime stärken. Das empfiehlt ein Gutachten des Beratungsunternehmens Boston Consulting Group, welches das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) in Auftrag gegeben hatte.
„Um Schwung in die Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika zu bringen, brauchen wir eine internationale Kraftanstrengung“, sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). Er wies darauf hin, dass die Gesundheitsminister der G7-Staaten sich in der „Berliner Erklärung“ darauf verständigt haben, Anreize zur Förderung von Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika und Diagnostika zu prüfen. Das Gutachten sei ein Baustein in dieser Initiative.
Gröhe kündigte an, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) werde nun gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und in enger Zusammenarbeit mit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) einen Bericht zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen erarbeiten, der den 20 führenden Industrie- und Schwellenländern (G20) für die weiteren Beratungen zur Verfügung gestellt werden soll.
Anfang Februar hatte das BMG den Förderschwerpunkt „Antibiotikaresistenzen und nosokomiale Infektionen“ gestartet. Darin wird ein Forschungsprojekt mit einem Fördervolumen von etwa einer Million Euro untersuchen, wie die Bevölkerung besser über Antibiotika und Antibiotika-Resistenzen informiert werden kann.
Weitere Forschungsprojekte widmen sich der Frage, welche Maßnahmen zur Vermeidung von Antibiotikaresistenzen am sinnvollsten sind. Dabei sollen bestehende Maßnahmen wie Fortbildungen, Hygienevorschriften oder die Bildung von regionalen Netzwerken überprüft und neue Maßnahmen untersucht werden.
Die Forschungsprojekte werden über einen Zeitraum von drei Jahren mit insgesamt rund vier Millionen Euro gefördert.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: