Politik

Studie empfiehlt globalen Fonds für Antibiotikaforschung

  • Montag, 20. Februar 2017
Uploaded: 24.11.2016 14:15:10 by maybaum
/dpa

Berlin – Anforderungen an neue Antibiotika sollten klarer benannt werden. Außerdem sollte ein globaler Fonds die Grundlagenforschung zur Abwehr der Keime stärken. Das empfiehlt ein Gutachten des Beratungsunternehmens Boston Consulting Group, welches das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) in Auftrag gegeben hatte.

„Um Schwung in die Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika zu bringen, brauchen wir eine internationale Kraftanstrengung“, sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). Er wies darauf hin, dass die Gesundheitsminister der G7-Staaten sich in der „Berliner Erklärung“ darauf verständigt haben, Anreize zur Förderung von Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika und Diagnostika zu prüfen. Das Gut­achten sei ein Bau­stein in dieser Initiative. 

Gröhe kündigte an, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick­lung (OECD) werde nun gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und in en­ger Zusammenarbeit mit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Ver­ein­ten Nationen (FAO) und der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) einen Bericht zur Be­kämpfung von Antibiotikaresistenzen erarbeiten, der den 20 führenden Industrie- und Schwellenländern (G20) für die weiteren Beratungen zur Verfügung gestellt werden soll.

Anfang Februar hatte das BMG den Förderschwerpunkt „Antibiotikaresistenzen und no­so­­komiale Infektionen“ gestartet. Darin wird ein Forschungsprojekt mit einem Förder­volu­men von etwa einer Million Euro untersuchen, wie die Bevölkerung besser über Anti­bi­o­ti­ka und Antibiotika-Resistenzen informiert werden kann.

Weitere Forschungspro­jek­te widmen sich der Frage, welche Maßnahmen zur Vermei­dung von Antibiotikaresis­tenzen am sinnvollsten sind. Dabei sollen bestehende Maßnah­men wie Fortbildungen, Hygienevorschriften oder die Bildung von regionalen Netzwerken überprüft und neue Maßnahmen untersucht werden.

Die Forschungsprojekte werden über einen Zeitraum von drei Jahren mit insgesamt rund vier Millionen Euro gefördert.

hil

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