Ausland

Antibiotikaverkauf für Tiermast geht europaweit zurück

  • Mittwoch, 17. Oktober 2018
/dpa
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London – Die Verkäufe von Antibiotika zur Verwendung bei Tieren, die zur Lebensmittelerzeugung verwendet werden, sinkt in der gesamten Europäischen Union (EU). Das berichtet die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA). Danach ist der Gesamtverkauf von veterinärmedizinischen antimikrobiellen Wirkstoffen in ganz Europa zwischen 2011 und 2016 um mehr als 20 Prozent zurückgegangen.

Eine Aufschlüsselung nach Klassen von antimikrobiellen Mitteln in dem EMA-Bericht zeigt, dass der Verkauf von Polymyxinen für die Veterinärmedizin um fast 40 Prozent gesunken ist. Die Verkäufe von Cephalosporinen der dritten und vierten Generation gingen um 15,4 Prozent zurück, während die Verkäufe von Chinolonen um 13,6 Prozent zurückgingen.

Der Abwärtstrend der vergangenen Jahre setze sich fort und mache deutlich, dass sich die Leitlinien der EU und nationale Kampagnen zur Förderung des umsichtigen Einsatzes von Antibiotika bei Tieren zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenz positiv auswirkten, berichtet die EMA.

Die Ergebnisse sind Teil des Berichts der EMA über das Projekt „European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption“, das detaillierte Verkaufsdaten für das Jahr 2016 und jährliche Veränderungen des Verbrauchs an veterinärmedizinischen Antimikrobenmitteln seit 2010 enthält.

Für den jetzt vorliegenden achten Bericht haben mehr als 30 Länder Daten über den Verkauf oder die Verschreibung von tierärztlichen antimikrobiellen Mitteln für 2016 vorgelegt. Von diesen haben 25 EU-Mitgliedstaaten Daten für den Zeitraum zwischen 2011 und 2016 übermittelt.

Der Bericht zeigt aber auch, dass die Situation in Europa nicht homogen ist. Während 16 der 25 Länder, die Daten für den Zeitraum 2011 bis 2016 zur Verfügung stellten, einen Verkaufsrückgang bei tiermedizinischen antimikrobiellen Mitteln von fünf Prozent oder mehr verzeichneten, meldeten sechs Länder im gleichen Zeitraum einen Anstieg von mehr als fünf Prozent.

hil

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