Behörden in Italien setzen Schiff von Ärzte ohne Grenzen fest

Augusta – Die Behörden auf Sizilien haben das Seenotretterschiff „Geo Barents“ der Organisation Ärzte ohne Grenzen festgesetzt. Am vergangenen Freitag hätten Kontrolleure in der Hafenstadt Augusta das Schiff über mehrere Stunden inspiziert, teilte Ärzte ohne Grenzen vorgestern mit.
Die „Geo Barents“ werde nun wegen Mängeln festgehalten. Immer wieder halten die italienischen Behörden Schiffe der privaten Seenotretter fest. Betroffen sind derzeit die „Sea-Eye 4“ und die „Sea-Watch 4“.
Die zuletzt festgesetzte „Sea-Watch 3“ bekam nach Angaben einer Sea-Watch-Sprecherin die Genehmigung, in ihren spanischen Heimathafen Burriana zu fahren, um Mängel zu beheben. Oft beanstanden die Behörden ihre Ausrüstung oder dass sie für ihre Einsätze in der falschen Klasse kategorisiert sind.
Von Libyen und Tunesien aus machen sich immer wieder Migranten auf den Weg nach Italien. Dabei geraten viele in Seenot und müssen auf die Hilfe von Schiffen wie etwa denen der privaten Organisationen hoffen. Italiens Innenministerium zählte in diesem Jahr deutlich mehr Migranten, die in Booten die Küste des Mittelmeerlandes erreichten.
2021 kamen demnach bislang Stand Freitag knapp 21.000 Menschen an, im selben Zeitraum des Vorjahres waren es rund 7.300. Nach UN-Angaben starben in diesem Jahr rund 720 Migranten im zentralen Mittelmeer.
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