Betrug während Ebola-Krise: Millionenschaden für Rotes Kreuz
Genf – Betrugsfälle während der Ebola-Epidemie in Westafrika haben das Rote Kreuz mehr als fünf Millionen Euro gekostet. Das hat gestern eine Sprecherin der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) bestätigt. „Wir sind empört“, sagte Jemliah Mahmood. Bereits Ende Oktober hatte das Rote Kreuz mitgeteilt, dass sechs Millionen Schweizer Franken (5,2 Millionen Euro) an Geldern für die Ebola-Hilfe durch Korruption verloren gegangen waren.
Eine Buchprüfung hatte dem Roten Kreuz zufolge Hinweise auf betrügerische Absprachen zwischen ehemaligen IFRC-Mitarbeitern und Angestellten einer Bank in Sierra Leone ans Tageslicht gebracht. Dies habe vermutlich zu einem Verlust von 2,1 Millionen Schweizer Franken geführt. Betrug durch einen Zoll-Dienstleiter in Guinea verursachte demnach einen Schaden im Wert von 1,2 Millionen Franken.
Frühere Untersuchungen hätten zudem ergeben, dass in Liberia 2,7 Millionen Franken durch überhöhte Preise für Hilfsgüter und Zahlungen an freiwillige Helfer verloren gegangen waren. Das IFRC betonte, es wolle die Beteiligten zur Rechenschaft ziehen und das Geld zurückfordern.
Ende 2013 war in Westafrika eine verheerende Ebola-Epidemie ausgebrochen. In den drei Ländern Guinea, Sierra Leone und Liberia starben rund 11.300 Menschen an dem Virus. Der Erreger war 1976 auf dem Gebiet der Demokratischen Republik Kongo entdeckt worden. Seitdem brach die Krankheit immer wieder aus, meist in West- und Ostafrika.
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