Bevorratung für Krisenzeiten: Deutschland beteiligt sich an EU-Initiative

Helsinki – Eine gemeinsame Aktion der Europäischen Union (EU) zu strategischen Vorräten an medizinischen Gegenmaßnahmen für Krisenzeiten soll die Vorbereitung auf bedrohliche grenzüberschreitende Gesundheitsgefahren verbessern.
Die sogenannte „Joint Action Stockpile“ (JA Stockpile, etwa „Gemeinsamer Aktionsvorrat“) soll die Mitgliedstaaten dabei unterstützen, Bestände an nachhaltigen medizinischen Gegenmaßnahmen aufzubauen und eine schnellere Verteilung und Abgabe zu ermöglichen.
In Deutschland ist das Zentrum für Pandemieimpfstoffe und -therapeutika (ZEPAI) am Paul-Ehrlich-Institut (PEI) verantwortlich dafür, Vorbereitungen für die schnelle und ausreichende Verfügbarkeit von Impfstoffen und Therapeutika im Pandemiefall zu treffen. Mit seiner Expertise in Pharmalogistik und IT unterstützt das ZEPAI die europäische Initiative JA Stockpile.
Wie im Nachgang der Auftaktveranstaltung der Initiative mitgeteilt wurde, beteiligt sich das ZEPAI an JA Stockpile mit spezifischen Arbeitspaketen. Dazu zählen die Identifizierung und Quantifizierung von Vorräten für medizinische Gegenmaßnahmen, ein koordiniertes und mehrschichtiges Vorratssystem sowie ein nachhaltiges Vorratsmanagement. Zudem übernimmt das ZEPAI die gemeinsame Leitung für eine Testbereitstellung von medizinischen Gegenmaßnahmen.
Zu den zu berücksichtigenden medizinischen Gegenmaßnahmen zählen zum Beispiel Impfstoffe, Therapeutika und andere Medizinprodukte – wie etwa Diagnosetests zur Identifizierung von Krankheitserregern.
Am Projekt beteiligen sich 25 EU-Länder und 54 Organisationen, Koordinator ist das Finnische Institut für Gesundheit und Wohlfahrt (Terveyden ja hyvinvoinnin laitos, THL), das eng mit den dafür fachlich wichtigen europäischen und internationalen Behörden zusammenarbeiten soll. Die Initiative wird von der EU im Rahmen des EU4Health-Programms (2021–2027) finanziert.
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