Buntstifte und Farben mit Blei werden verboten

Brüssel – Buntstifte, Finger- und Wasserfarben mit Spuren von Blei dürfen in der Europäischen Union künftig nicht mehr verkauft werden. EU-Kreise bestätigten heute die Senkung der Grenzwerte für das giftige Schwermetall. Zuvor hatte die Bild berichtet.
Ziel der EU-Kommission ist, vor allem kleine Kinder unter drei Jahren vor Blei zu schützen, da sie oft an Spielzeug und Stiften lutschen. Die Kommission verweist auf Grenzwerte der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, wonach ein Kind nicht mehr als 0,5 Mikrogramm Blei pro Kilogramm Körpergewicht und Tag aufnehmen sollte.
Der CSU-Abgeordnete Markus Ferber, der im Europaparlament mit dem Verfahren zu tun hatte, hält die neuen Grenzwerte für überzogen. Wie er bestätigte, dürfen Buntstifte nur noch zwei Milligramm Blei pro Kilogramm Spielmaterial enthalten statt bisher 13,5 Milligramm und Wasserfarben nur noch 0,5 statt 3,4 Milligramm. Das bisher in vielen Kinderfarben enthaltene Blei stamme aus natürlichen Mineralien und lasse sich chemisch nicht entfernen. Betroffen von dem Verbot seien vor allem helle Farbtöne, weil das Problem bei Weißpigmet auftrete.
Unterstützung für die Absenkung der Grenzwerte kam hingegen von der SPD im Europaparlament: Die Abgeordnete Evelyne Gebhardt erklärte, Blei sei ein hochgefährlicher Stoff, der „schon in geringen Mengen das menschliche Gehirn schädigen und insbesondere die Gesundheit von Kinder erheblich beeinträchtigen kann“. Diese Erkenntnisse müssten „auch die Hersteller von Kindermalstiften anerkennen“.
Die Entscheidung billigte im Oktober ein EU-Expertengremium, in dem auch Deutschland vertreten ist, die sogenannte Arbeitsgruppe technische Harmonisierung. Für die Änderung eines Anhangs der EU-Spielzeugrichtlinie gab es damals eine breite Mehrheit, wie es hieß. Es gilt eine Übergangsfrist von 18 Monaten.
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