Ausland

Cholera: Weitere Tote in Südafrika, Parteien streiten um Schuld

  • Mittwoch, 24. Mai 2023
/Riccardo Niels Mayer, stock.adobe.com
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Pretoria – In Südafrika hat sich ein tödlicher Choleraausbruch zum politischen Spielball entwickelt. Die Parteien des Schwellenlandes schieben einander die Schuld für die Ausbreitung der Seuche nördlich der Hauptstadt Pre­toria zu.

Inzwischen ist die Zahl der Toten auf 17 gestiegen, wie Gesundheitsbehörden heute mitteilten; ein zuständiger Lokalpolitiker spricht von mehr als 20 Opfern. Das betroffene Township Hammanskraal und die Hauptstadt Pre­toria befinden sich unter Verwaltung der oppo­sitionellen Democratic Alliance (DA).

Nun unterstellte Südafrikas Regierungspartei African National Congress (ANC) der zweitgrößten Partei des Lan­des, „auf der Würde der Bewohner herumzutrampeln“ und ihre Rechte „auf herzlose und unmenschliche Weise“ zu verletzen.

Die DA weist die Vorwürfe zurück: Der Ausbruch der Infektionskrankheit sei das Ergebnis jahrelanger Vernach­lässigung durch die nationale Regierung. Daneben äußerten auch andere Parteien Kritik.

In den vergangenen Tagen wurden mehr als 160 Bewohner mit Symptomen wie Übelkeit, Diarrhö und Magen­kräm­pfen im Krankenhaus behandelt. 29 wurden positiv auf die bakteriell übertragbare Cholera getestet. Bei einer Überprüfung des Leitungswassers wurde laut Bürgermeister Cilliers Brink (DA) keine Kontamination fest­gestellt.

Seit Jahren beklagen die Bewohner von Hammanskraal eine marode Wasser- und Sanitärversorgung. Jetzt fordert Amnesty International einen besseren Schutz der Ressource Wasser: „Menschen sterben an vermeidbaren und leicht zu behandelnden Krankheiten. Das ist zutiefst verstörend und inakzeptabel“, zitiert der Staatssender SABC die Sprecherin der Menschenrechtsorganisation, Mienke Steytler.

kna

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