Coronapass: Krankschreibungen in Italien stark gestiegen

Rom – In Italien ist die Zahl der Krankschreibungen seit der Einführung des obligatorischen Corona-Gesundheitspasses stark angestiegen. Wie die Sozialversicherung gestern mitteilte, wurden am vergangenen Freitag 94.113 Krankschreibungen von Ärzten ausgestellt.
Das entspricht einem Anstieg von mehr als einem Viertel im Vergleich zur Vorwoche. Am vergangenen Montag lag die Zahl der Krankschreibungen rund ein Fünftel höher. Seit vergangenem Freitag darf in Italien nur zur Arbeit erscheinen, wer den sogenannten Grünen Pass vorzeigen kann.
Der meist digitale Pass bescheinigt, dass der Besitzer geimpft, genesen oder negativ getestet wurde. Die Pflicht zum Vorzeigen am Arbeitsplatz hat auch zu einem deutlichen Anstieg der Zahl der Coronaschnelltests geführt.
Die italienische Regelung ist die strengste dieser Art in Europa. Wer ohne den „Grünen Pass“ zur Arbeit kommt, riskiert bis zu 1.500 Euro Bußgeld. Wer der Arbeit fernbleibt, muss mit unbezahlter Freistellung rechnen – dies lässt sich durch Krankschreibungen umgehen. Die Kosten für Coronarests sind im Normalfall selbst zu tragen.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Rom haben inzwischen knapp 82 Prozent der Italiener im Alter von über zwölf Jahren vollständig geimpft, mehr als 85 Prozent haben zumindest eine Impfdosis erhalten. Schätzungen zufolge sind allerdings bis zu drei Millionen Arbeiter noch ungeimpft.
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