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  • Montag, 14. Februar 2022
/Aldeca Productions, stock.adobe.com
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Berlin – In vielen Ländern der Welt spielt das Coronavirus SARS-CoV-2 eine Rolle. Die Coronalage in der Welt im Überblick. Heute: Neues zur Lage in Österreich, Neuseeland, Kanada, Belgien, Norwegen und Hongkong.

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Österreichs Regierung schließt Aussetzen von Impfpflicht nicht aus

Wien – Die in Österreich gerade in Kraft getretene allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus könnte bald schon wieder ausgesetzt werden. Wenn sich ein Expertenrat dafür ausspreche, werde man sich da­ran halten, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) nach einem Bericht der Zeitung Krone in einem Interview.

Das österreichische Gesetz gehört zu den strengsten in Europa. Andere Länder haben lediglich eine Impf­pflicht für bestimmte Berufsgruppen verhängt. Auch in Deutschland wird über eine Coronaimpfpflicht diskutiert. Das am vergangenen Wochenende in Kraft getretene Gesetz werde ständig evaluiert, sagte Nehammer.

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Mit „Macarena“ und Sprinklern gegen Impfpflicht-Gegner in Neuseeland

Wellington – Mit Popsongs wie „Macarena“ in Dauerschleife und Sprinklern hat die Parlamentsver­wal­tung im neuseeländischen Wellington versucht, Impfgegner zu vertreiben – sehr zum Missfallen der örtlichen Polizei. „Das sind sicherlich keine Taktiken oder Methoden, die wir gutheißen würden, und wir hätten es lieber gesehen, wenn es nicht dazu gekommen wäre“, sagte Polizeichef Corrie Parnell dem Radio New Zealand.

Seit vergangener Woche kampieren Gegner der in Neuseeland geltenden Coronaimpfpflicht auf dem Rasen vor dem Parlament in Wellington. Zwischenzeitlich hatte die Versammlung 1.500 Demonstranten angezogen. Auf dem Rasen herrschte ausgelassene Stimmung, die Menschen tanzten zur Musik. Teils hatten sie auch Kinder dabei, weshalb die Polizei von einem erneuten Räumungsversuch absah. Inspiriert wurden die Demonstranten nach eigenen Angaben von dem sogenannten Freiheitskonvoi kanadischer Lkw-Fahrer in Ottawa.

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Trucker-Proteste in Kanada halten trotz Polizeieinsatz an

Ottawa – Kanadische Trucker haben am Wochenende trotz eisiger Kälte und mehrerer Polizeieinsätze ihre Proteste gegen die Coronamaßnahmen der Regierung fortgesetzt. Auf der wichtigen Grenzbrücke zwischen der Stadt Windsor in Kanada und Detroit in den USA versuchte die Polizei, die Blockaden auf­zu­lösen. Es kam zu Festnahmen, Fahrzeuge wurden abge­schleppt, wie die Polizei in Windsor mitteilte. Für „illegale Aktivitäten“ gebe es „null Toleranz“.

Auch andernorts in Kanada, wie an anderen Grenzübergängen oder in der Hauptstadt Ottawa, gingen die Proteste weiter. In Ottawa habe es ebenfalls zahlreiche Festnahmen gegeben, teilte die Polizei mit. Die Demonstranten hätten teils „aggressives Verhalten“ gezeigt und Polizisten „überwältigt“. Es kam auch zu Gegenprotesten.

Kanadas Premierminister Justin Trudeau kam am Wochenende mit seinem Krisenteam zusammen. „Wir werden weiter sicherstellen, dass die zuständigen Behörden auf Stadt-, Provinz- und Landesebene das haben, was sie brauchen, um diese Blockaden zu beenden und die Sicherheit der Bevölkerung zu schützen“, teilte er mit.

Seit Wochen demonstrieren in Kanada Tausende Menschen gegen Coronamaßnahmen und Impfvor­schrif­ten. Mit Lastwagen und anderen Fahrzeugen blockieren sie unter anderem Teile der Innenstadt Ottawas. Gegenstand der Proteste waren zunächst Impfvorschriften für Lastwagenfahrer und danach die staatli­chen Pandemiebeschränkungen insgesamt. Im Januar trat eine Verordnung in Kraft, nach der auch Last­wagenfahrer, die aus den USA zurückkehren, einen Impfnachweis vorlegen müssen.

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Trucker-Protest blockiert Regierungsviertel von Den Haag

Den Haag – Aus Protest gegen Coronabeschränkungen haben Lastwagen- und Traktorfahrer in Den Haag am vergangenen Samstag mit mehreren Fahrzeugen Teile des Regierungsviertels blockiert. Die Demons­tra­tion nach dem Vorbild kanadischer Trucker unter dem Motto „Freiheitskonvoi Niederlande“ sorgte für erhebliche Verkehrsbehinderungen, wie die Nachrichtenagentur ANP berichtete.

Die Polizei ging zunächst nicht gegen die vor dem Haager Binnenhof versammelten Fahrer vor. An dem hunderte Jahre alten Binnenhof befindet sich der Amtssitz von Ministerpräsident Mark Rutte. Die De­mons­tranten skandierten Slogans wie „Rutte, hau ab!“ und „Genug ist genug!“. Die Behörden forderten sie auf, ihre Fahrzeuge auf dem nahegelegenen Freigelände Malieveld abzustellen.

Die niederländische Regierung hatte am Donnerstag erklärt, zum 18. Februar die meisten Maßnahmen aufheben zu wollen. Stadien, Theater, Kinos und Gaststätten sollen dann wieder fast uneingeschränkt für Besucher freigegeben werden, erklärte Gesundheitsminister Ernst Kuipers. Eine endgültige Entscheidung soll morgen fallen. Ende Februar sollen dann die restlichen Einschränkungen aufgehoben werden.

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Belgien hebt Sperrstunde für Bars auf und öffnet Diskotheken

Brüssel – In Belgien fällt am kommenden Freitag die wegen der Pandemie verhängte mitternächtliche Sperrstunde für Bars und Restaurants sowie das Betriebsverbot für Diskotheken und Nachtclubs weg. Für den Gastronomie- und Veranstaltungsbereich werde aber weiterhin das Vorzeigen des Gesundheitspasses verpflichtend sein, sagte Regierungschef Alexander De Croo am Freitag. Die 3G-Regel könnte demnach im März ebenfalls wegfallen.

Auch die Pflicht, wenn möglich von zu Hause aus zu arbeiten, gilt den jüngsten Entscheidungen der belgischen Politik ab kommendem Freitag nicht mehr. Das Home Office wird aber weiterhin empfohlen. Außerdem müssen Kinder unter zwölf Jahren in der Schule dann keine Schutzmaske mehr tragen.

De Croo forderte potenzielle ausländische Teilnehmer an Protestkonvois gegen die Corona-Regeln dazu auf, nicht nach Belgien zu kommen. Im Internet zirkulierten zuletzt Aufrufe, sich ab kommendem Montag Protestzügen nach Brüssel, dem Sitz vieler EU-Institutionen, anzuschließen.

"Ich sage denjenigen, die aus dem Ausland kommen: Schaut euch die Regeln in Belgien an", sagte De Croo. Sie seien bereits stark gelockert worden und ohnehin nie zu streng gewesen. "Also beschwert euch bei euch zu Hause."

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Norwegen hebt Corona-Schutzmaßnahmen vollständig auf

Oslo – Trotz steigender Infektionszahlen im Zusammenhang mit der Ausbreitung der Omikron-Variante hat Norwegen auch die letzten Schutzmaßnahmen aufgehoben. Sowohl Abstandsregeln als auch die Mas­kenpflicht in überfüllten Räumen seien beendet, sagte Ministerpräsident Jonas Gahr Store bei einer Pressekonferenz.

Wer in Norwegen positiv auf das Coronavirus getestet wird, muss sich nicht mehr zwingend für vier Tage isolieren. Auch müssen Kinder mit Coronasymptomen sich nicht mehr auf das Virus testen lassen. Vorbei sei die Pandemie aber nicht, betonte Gahr Store. Ungeimpften und Risikopatienten empfahl er, weiterhin Abstand zu ihren Mitmenschen zu halten und gegebenenfalls Masken zu tragen.

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Hongkongs Regierung beklagt Überlastung des Gesundheitssystem durch Omikron

Hongkong – In Hongkong hat die Vielzahl von Coronainfizierten nach Angaben von Regierungschefin Car­rie Lam zu einer Überlastung des Gesundheitssystems geführt. Die Kapazitäten seien überlastet, sagte La. Menschen, die positiv auf Corona getestet werden, müssten inzwischen länger warten, um in Quarantäneeinrichtungen aufgenommen zu werden.

In Hongkong gilt wie in Festland-China eine strikte „Null-COVID“-Politik. Schon beim Auftreten einzelner Coronafälle greifen die Behörden zu harten Maßnahmen wie gezielten Lockdowns. Auch Infizierte ohne Symptome werden in Krankenhäuser oder Quarantäneeinrichtungen geschickt.

In den Krankenhäusern der chinesischen Sonderverwaltungszone sind nach Behördenangaben mittler­weile 90 Prozent der Betten belegt. Gestern hatten Kliniken bereits Patienten mit leichten Symptomen nach Hause geschickt. Auch an Test- und Quarantänezentren gibt es lange Wartezeiten.

Regierungschefin Lam beteuerte aber, die Hongkonger Regierung werde „keine Mühen scheuen“, um an der „Null-COVID“-Strategie festzuhalten. Peking werde der Sonderverwaltungszone dabei helfen, die Test- und Quarantänekapazitäten auszubauen.

dpa/afp/kna

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