Ausland

Demokratische Republik Kongo erhält erste Mpox-Impfdosen

  • Freitag, 6. September 2024

Kinshasa – In der Demokratischen Republik Kongo sind die ersten, knapp 100.000 Dosen für eine Impfkampagne gegen die Ausbreitung der Krankheit Mpox eingetroffen. Das teilten Gesundheitsminister Roger Kamba und die Afrikanische Gesundheitsbehörde CDC Africa mit.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte Mitte August wegen der Mpox-Ausbrüche in Afrika und der neuen, womöglich gefährlicheren Variante Ib die höchste Alarmstufe ausgerufen. Besonders hoch ist die Zahl der Krankheitsfälle in der Demokratischen Republik Kongo.

In dem zentralafrikanischen Land sind seit Jahresbeginn rund 20.500 Fälle erfasst worden, von denen gut 5.000 im Labor bestätigt wurden. Das sind nach Angaben von CDC Africa von heute etwa 90% der bestätigten Mpox-Fälle auf dem Kontinent, bei den Todesfällen in dem Zusammenhang wurden demnach fast 99% in der DR Kongo verzeichnet (635 von 1. Januar bis 5. September). Fachleute gehen bei Mpox zudem von einer hohen Dunkelziffer aus.

Ein großer Teil der Betroffenen in der DR Kongo sind Kinder. Ein ähnliches Bild zeigt sich laut CDC Africa auch auch im Nachbarland Burundi, wo Kinder unter 15 Jahren etwas mehr als die Hälfte der bestätigten Fälle darstellten und wo ebenfalls die mutierte Klade Ib festgestellt worden sei. CDC-Africa-Direktor Jean Kaseya betonte, dass der Ausbruch noch weitere Länder treffen könne, wenn man ihn nicht unter Kontrolle bringe.

„Diese Impfstoffe sind von entscheidender Bedeutung für den Schutz unserer Gesundheitsmitarbeiter und gefährdeten Bevölkerungsgruppen sowie für die Eindämmung der Ausbreitung von Mpox“, sagte Kaseya. Er kündigte die Lieferung weiterer 100.900 Impfdosen am Samstag an und dankte heute der Europäischen Union für die gespendeten Impfstoffe.

Auch Kamba sprach von einem wesentlichen Schritt bei der Bekämpfung von Mpox. Die Krankheit breitet sich vor allem in der westlichen Äquator-Provinz und in der ostkongolesischen Provinz Süd-Kivu aus.

„Die Lieferung der Impfstoffe ist der erste Schritt der globalen Reaktion von Team Europe zur Bewältigung der Krise“, sagte Laurent Muschel, Leiter der Behörde für die Vorbereitung auf gesundheitliche Notfälle der Europäischen Kommission. „Wir werden weiterhin Hand in Hand mit unseren Partnern zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass gefährdete Bevölkerungsgruppen auf dem gesamten Kontinent geschützt sind.“

Nach den Zahlen, die Kaseya heute vorstellte, sind die gemeldeten Mpox-Fälle in den afrikanischen Mitgliedstaaten seit Jahresbeginn zwar stark gestiegen. Die Fallsterblichkeit (Case Fatality Rate, CFR) sei dabei immer weiter gesunken: Einer Grafik zufolge von ungefähr 8 % im Januar auf etwa 1 - 2 % in den vergangenen Wochen. Kaseya erklärte dies damit, dass mehr Infektionen frühzeitig erkannt würden, mehr Kapazitäten für die Behandlung der Betroffenen bereitstünden und die Aufklärung der Bevölkerung verbessert worden sei.

dpa/ggr

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