Ausland

Deutsche Hilfe für Indonesien auf dem Weg

  • Montag, 8. Oktober 2018
/dpa
/dpa

Berlin/Palu – Gut eine Woche nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe ist deutsche Hilfe für die Opfer auf den Weg gebracht worden. Wie das Auswärtige Amt mitteilte, startete am Flughafen Frankfurt am Main ein Flugzeug mit Ausrüstung des Technischen Hilfswerks (THW) in die Region Sulawesi. Die Lieferung wird aus den 1,5 Millionen Euro finanziert, die das Auswärtige Amt als Soforthilfemittel für die Hilfe in Indonesien zur Verfügung stellt.

An Bord der Maschine befinden sich den Angaben zufolge 40 Generatoren zur Stromversorgung der Menschen und zum Betrieb von Kommunikationsanlagen. Außerdem reisten ehrenamtliche Helfer des THW mit, die die indonesischen Behörden beim Aufbau und der Inbetriebnahme der Anlagen unterstützen sollen. Auch Lieferungen anderer Staaten und Hilfsorganisationen trafen im Katastrophengebiet ein. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind dort 200.000 Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Unterdessen wurden im Katastrophengebiet weitere Tote unter den Trümmern gefunden. Die Zahl der Opfer stieg nach offiziellen Angaben auf 1.649. Etwa 1.000 Menschen wurden noch vermisst. Mehr als 82.000 Soldaten, zivile Helfer und Freiwillige suchten in der Stadt Palu nach Toten oder Überlebenden. Die Wahrscheinlichkeit, acht Tage nach dem Unglück noch Überlebende zu finden, sank jedoch deutlich.

Noch wurde die Suche nicht eingestellt. Doch Indonesiens Sicherheitsminister Wiranto sagte am vergangenen Freitagabend, die Regierung sei in Gesprächen mit örtlichen Behördenvertretern und Geistlichen darüber, wann die Suche in den am schwersten betroffenen Gebieten beendet werde und diese Gebiete zu Massengräbern erklärt würden.

Derweil wuchs die Sorge vor den Gefahren für die Helfer. Ein Vertreter der indo­nesischen Rettungskräfte, Yusuf Latif, sagte, die Einsatzkräfte seien bei der Bergung der Leichen gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt. Die meisten Leichen seien nicht intakt, es drohten Ansteckungen. „Wir haben unsere Teams geimpft, aber wir müssen besonders vorsichtig sein“, sagte er. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) können sich Menschen, die in direktem Kontakt mit Leichen sind, mit Tuberkulose, Cholera oder anderen Krankheiten infizieren.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung