Deutscher Entwicklungshelfer im Niger entführt

Niamey – Im westafrikanischen Niger ist ein deutscher Entwicklungshelfer entführt worden. Die in Bonn ansässige Hilfsorganisation Help bestätigte heute die Entführung ihres Mitarbeiters und erklärte, sie handele nun „in enger Abstimmung mit dem Krisenstab des Auswärtigen Amts“ in Berlin. Help wollte keine weiteren Angaben zu dem Fall machen. Die Organisation ist seit 2005 in Niger aktiv und betreibt dort vor allem Gesundheitsprojekte sowie Projekte gegen Unterernährung.
Wie der Präfekt der Stadt Ayorou, Jando Rhichi Algaher, erklärte, verschleppten bewaffnete Männer den Deutschen gestern nahe Ayorou in der westlichen Region Tillaberi. Er berief sich bei seiner Schilderung auf die Aussage des Fahrers des Deutschen.
Die Region Tillaberi gilt als äußerst instabil. In der Grenzregion zu Mali sind bewaffnete Dschihadisten aktiv. Es gibt immer wieder Anschläge durch dschihadistische Gruppen, die sich in der Regel gegen militärische Einrichtungen und Flüchtlingscamps richten. Die Entführung des deutschen Helfers erfolgte zeitgleich mit dem Beginn der US-geführten Militärübung Flintlock, an der in mehreren Regionen des Niger mehr als 1.500 afrikanische, europäische und US-Soldaten beteiligt sind.
Im Oktober 2016 war ein US-Entwicklungshelfer aus seinem Haus in Abalak in der Region Tahoua verschleppt worden. Ein nigrischer Soldat und ein Wachmann wurden dabei getötet, von der US-Geisel fehlt bis heute jede Spur.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: