Ausland

Dreiwöchiger Lockdown in Griechenland

  • Donnerstag, 5. November 2020
Griechenlands Premierminister Kyriakos Mitsotakis bei seiner heutigen Fernsehansprache. /picture alliance, ZUMAPRESS.com, Aristidis Vafeiadakis
Griechenlands Premierminister Kyriakos Mitsotakis bei seiner heutigen Fernsehansprache. /picture alliance, ZUMAPRESS.com, Aristidis Vafeiadakis

Athen – Im Kampf gegen die Ausbreitung von SARS-CoV-2 hat die griechische Regierung einen dreiwöchigen Lockdown von übermorgen an für das ganze Land verfügt. Er könne nicht zulassen, dass das Gesundheitssystem überlastet werde, begründete Premier Kyria­kos Mitsotakis den harten Schritt heute Mittag in einer Fernsehansprache.

Ab Samstagmorgen um 6 Uhr müssen alle Läden außer Supermärkte, Apotheken und andere lebenswichtige Geschäften schließen. Außerdem gilt von 21 bis 5 Uhr eine all­gemeine Ausgangssperre.

Ausgenommen sind Berufstätige, die vom Arbeitgeber eine entsprechende Bestätigung mitführen. Wer tagsüber einkaufen oder zum Arzt gehen will, muss per SMS darüber in­formieren. Die Schulen im Land werden – bis auf Kindergärten und Grundschulen – auf Online-Betrieb umstellen. Überall gilt Maskenpflicht.

Schon jetzt sei die Zahl der Neueinweisungen in Krankenhäuser hoch, sagte Mitsotakis. „Geht es so weiter, sind in den nächsten Tagen die ersten Krankenhäuser am Limit.“ Einen Gutteil jener Berufstätigen, die wegen der Maßnahmen kein Geld verdienen, wolle der Staat für den Monat November mit je 800 Euro unterstützen.

Im Vergleich zu anderen Ländern ist Griechenland mit seinen rund elf Millionen Einwoh­nern bisher nicht so stark von Corona betroffen gewesen. Allerdings schnellten die Zah­len in den vergangenen Wochen vor allem in den Großstädten Athen und Thessalo­niki unkontrolliert in die Höhe. Morgen zählte die griechische Gesundheitsbehörde 2.646 Neu­infektionen innerhalb von 24 Stunden.

Insgesamt verzeichnet das Land seit Ausbruch der Pandemie bisher knapp 47.000 Infek­tionen, 673 Menschen sind gestorben. Zum Vergleich: Im einwohnermäßig ähnlich gro­ßen Bundesland Baden-Württemberg wurden nach Angaben der Landesregierung seit dem Frühjahr rund 90.000 Fälle registriert, 2071 Menschen sind bisher gestorben.

dpa

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