ECDC: Höhepunkt der Epidemie in Europa nicht erreicht

Stockholm − Die Corona-Pandemie hat nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC noch immer nicht ihren Höchststand in Europa erreicht.
„Trotz früher Hinweise aus Italien und Österreich, dass die Zahl der Fälle und Todesfälle abnimmt, gibt es derzeit auf EU/EWR-Ebene keine Anzeichen dafür, dass der Höhepunkt der Epidemie erreicht worden ist“, teilte das in Solna bei Stockholm ansässige Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten gestern in seiner aktualisierten Risikobewertung mit.
Weiterhin würden in verschiedenen Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) und Großbritannien größere Anstiege gemeldet.
„In der momentanen Situation kann eine weitere Ausbreitung des Virus erwartet werden“, erklärte ECDC-Direktorin Andrea Ammon. Es sei zu früh, um plötzlich alle Maßnahmen zur Vermeidung körperlichen Kontakts in der Region aufzuheben − selbst wenn diese auf sozialer und wirtschaftlicher Ebene sehr störend für die Gesellschaft seien.
Zum EWR gehören neben den 27 Staaten der EU noch die Länder Norwegen, Island und Liechtenstein. In diesem Raum zuzüglich Großbritannien starben nach ECDC-Angaben bislang mehr als 55.000 Menschen mit COVID-19-Erkrankung, es gibt bisher mehr als 630.000 bestätigte Infektionen. Die ersten Infektionsfälle des neuartigen Coronavirus in Europa waren Ende Januar in Frankreich und Deutschland aufgetaucht.
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