Ausland

EU-Kommission: Gentechnikregu­lierung soll überarbeitet werden

  • Donnerstag, 29. April 2021
/Jacqueline Weber, stock.adobe.com
/Jacqueline Weber, stock.adobe.com

Brüssel – Die Regulierung von Gentechnik in Europa soll nach Auffassung der EU-Kommission überar­beitet werden. Dies sei das Ergebnis einer Untersuchung, die auf Bitte der EU-Staaten in Auftrag gege­ben worden sei.

Bürger, nationale Regierungen und das Europaparlament sollten gemeinsam entscheiden, wie man künftig diese Verfahren in der EU nutzen wolle, sagte die zuständige EU-Kommissarin Stella Kyriakides heute. Dabei solle die Sicherheit der Verbraucher und der Umwelt das Leitprinzip sein.

Die Nutzung und Regulierung von neuen Verfahren, wie der CRISPR/Cas-Genschere sind umstritten. 2018 hatte der Europäische Gerichtshof entschieden, dass neue Techniken wie die Genschere auch als Gentechnik gelten und damit entsprechend streng reguliert sind. Ob dies zeitgemäß ist, ist Teil der Debatte.

Noch vorgestern waren Differenzen zwischen der Bundesumwelt- und der Bundesagrarministerin zutage getreten. Während sich Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) und zahlreiche Umweltorganisationen dafür aussprechen, auch die neuen Verfahren als Gentechnik zu benennen, steht Landwirtschafts­minis­te­rin Julia Klöckner (CDU) etwa auf der Seite des Deutschen Bauernverbands, der betont, Bauern bräuchten „dringend neue Züchtungstechniken“, um schnell widerstandsfähigere Kulturpflanzen zu er­halten. In der Politik spricht sich auch die FDP gegen die derzeitige Regulierung aus.

In welchem Ausmaß das durch Gentechnik erreicht werden kann, ist ebenfalls strittig. Eine Untersu­chung im Auftrag der Grünen-Fraktion im Europaparlament kam jüngst zu dem Schluss, dass bislang keine „intrinsische Ertragssteigerung“ durch Gentechnik nachgewiesen worden sei. Sprich: Gentechnik habe bislang keinen direkten und bleibenden Einfluss auf die Erntegröße nehmen können.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung