EU-Kommission gibt 100 Millionen zur Bekämpfung von Pandemien

Brüssel – Im Kampf gegen grenzüberschreitende Gesundheitsgefahren wie Pandemien will die EU-Kommission weitere 100 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung zur Verfügung stellen.
Innovationen seien notwendig, um etwa auf Krankheitserreger mit hohem Pandemiepotenzial oder Antibiotikaresistenzen reagieren zu können, teilten EU-Kommission und Europäische Investitionsbank gestern in Brüssel mit. Mit dem Geld sollen vor allem kleine und mittlere Unternehmen in den Bereichen Gesundheit und Biowissenschaften unterstützt werden.
„COVID-19 hat uns schmerzlich vor Augen geführt, dass wir die Schwächen unserer Gesundheitssysteme angehen müssen“, sagte der Vizepräsident der Investitionsbank, Thomas Östros. Derzeit sei es für europäische Unternehmen schwierig, Zugang zu Finanzmitteln zu finden.
Das EU-Parlament will unterdessen als Folge aus der Coronapandemie mehr Unabhängigkeit Europas bei der Versorgung mit Medikamenten. Zu den wichtigsten Vorschlägen eines gestern vom EU-Parlament in Straßburg angenommenen Berichts zähle etwa, „die strategische Autonomie der EU im Bereich Arzneimittel zu stärken und die Vergabe von Aufträgen durch die EU transparenter zu machen“, teilte das EU-Parlament mit.
Man solle zudem stärker in Strategien investieren, um beispielsweise Long COVID besser bekämpfen zu können. Während der Pandemie hatte die EU-Kommission den Kauf von Impfstoffen gegen Corona für die EU-Länder koordiniert.
Die EU müsse einen genauen Blick auf ihre Rolle bei der weltweiten Reaktion auf die Pandemie werfen und mehr denn je auf internationale Zusammenarbeit und Solidarität setzen, sagte Kathleen Van Brempt, die Vorsitzende des Sonderausschusses, der den Bericht ausgearbeitet hatte.
„Nun ist es an der Kommission, unsere Empfehlungen aufzugreifen und Vorschläge für eine krisenfestere und zukunftssichere EU vorzulegen.“
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