EU-Kommission lässt mRNA-Impfstoff gegen respiratorisches Synzytial-Virus zu

Brüssel – Die Europäische Kommission hat den mRNA-Impfstoff mResvia zur Immunisierung von Erwachsenen über 60 Jahren gegen das respiratorische Synzytial-Virus (RSV) zugelassen. Sie gilt in allen 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU), einschließlich Island, Liechtenstein und Norwegen.
Die Marktzulassung für den RSV-Impfstoff mResvia von Moderna basiert auf den Daten der klinischen Phase-3-Studie ConquerRSV, einer Studie, die in 22 Ländern an rund 37.000 Erwachsenen im Alter von 60 Jahren oder älter durchgeführt wurde (New England Journal of Medicine, DOI: 10.1056/NEJMoa2307079).
Die Zulassung folgt auf eine positive wissenschaftliche Bewertung durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) im Juni 2024. Nun müssen die nationalen Behörden in den einzelnen Mitgliedstaaten entscheiden, ob und wie sie den Impfstoff im Einklang mit ihren nationalen Impf-Plänen verwenden.
mResvia ist der erste mRNA-Impfstoff, der in der EU für eine andere Krankheit als COVID-19 zugelassen wurde. Andere Nicht-mRNA-Impfstoffe gegen RSV wurden von der Kommission 2023 zum Schutz gefährdeter Gruppen, einschließlich Säuglingen, zugelassen.
„Die Zulassung des ersten mRNA-Impfstoffs gegen RSV zeigt deutlich, wie wichtig Innovation ist, wenn es um den Schutz der Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger geht“, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides.
Im Mai 2024 erteilte die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) die Zulassung für den RSV-Impfstoff mRESVIA (mRNA-1345) von Moderna, zum Schutz von Erwachsenen ab 60 Jahren vor Erkrankungen der unteren Atemwege, die durch RSV-Infektionen verursacht werden.
Die US-Impfkommission ACIP („Advisory Committee on Immunization Practices“) hatte im Juni beschlossen, dass sich in den USA nur noch Senioren im Alter von 60 bis 74 Jahren gegen RSV impfen lassen sollten, wenn sie Begleiterkrankungen haben, die einen schweren Verlauf der Infektionskrankheit begünstigen.
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