EU-Kommission plant Strategie für psychische Gesundheit

Brüssel – Die EU will die Vorsorge und Behandlung psychischer Erkrankungen stärken. Hintergrund seien die jüngsten Krisen, die es den Menschen schwer machten, mit wachsenden Herausforderungen fertig zu werden, hieß es bei der Vorstellung durch die EU-Kommission heute in Brüssel.
Geplant sind 20 Programme mit einem Gesamtumfang von 1,23 Milliarden Euro. Sie sollen für eine gesündere Lebensweise werben, etwa im Bereich Ernährung, Bewegung und Umgang mit Alkohol und Tabak, aber auch andere Faktoren für psychische Gesundheit in den Blick nehmen, beispielsweise Umwelt-, Lebens- und Arbeitsbedingungen.
Die Kommission will auch mehr gegen Stress und andere Probleme am Arbeitsplatz unternehmen sowie dabei helfen, ein Netzwerk für die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen aufzubauen, erklärte EU-Kommissarin Stella Kyriakides.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bezeichnete die Maßnahmen als wichtigen Schritt zur Unterstützung der am meisten gefährdeten Menschen.
Laut der EU-Kommission war schon vor der COVID-Pandemie jede sechste Person in Europa von psychischen Problemen betroffen. Sieben Prozent litten an Depressionen, 13 Prozent erklärten, sich oft allein zu fühlen, 27 Prozent der Beschäftigten klagten über Stress und Angst in Zusammenhang mit der Arbeit.
Durch die Nicht-Behandlung entstanden der Wirtschaft demnach jährlich 600 Milliarden Euro an Verlusten, das sind mehr als vier Prozent der Wirtschaftsleistung.
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