EU-Parlament verabschiedet Aktionsplan zur Bekämpfung von Antibiotika resistenzen

Straßburg – Europaweit sterben jährlich rund 25.000 Menschen an Infektionen, die durch arzneimittelresistente Bakterien verursacht werden. Das will das Europäische Parlament nicht länger hinnehmen und hat deshalb gestern den Aktionsplan „Eine Gesundheit“ verabschiedet.
Dieser zielt darauf ab, den Missbrauch und vor allem den übermäßigen Gebrauch von Antibiotikamedikamenten zu reduzieren. Damit dies gelingt, sollten die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten sich nun schnellstmöglich auf verbindliche und ehrgeizige Zeitrahmen für die Bekämpfung von Antibiotikaresistenz einigen, forderten die Parlamentarier.
Der Aktionsplan enthält Strategien zur Infektionsprävention und -bekämpfung sowie Empfehlungen für Informationskampagnen zur Sensibilisierung der Patienten, eine europaweite Antibiotika-Verschreibungspflicht sowie Fortbildungsangebote für das medizinische Personal. Dabei sollen neben der Humanmedizin auch die Veterinärmedizin, Tierhaltung, Landwirtschaft, Umwelt und Handel adressiert werden.
„Resistenzen können nur mit einem ganzheitlichen Ansatz auf europäischer und nationaler Ebene und einer engen Zusammenarbeit im öffentlichen Gesundheits- und Veterinärwesen wirksam bekämpft werden“, unterstrich Timo Wölken, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Abgeordneten im Europäischen Parlament. Die EU solle deshalb bei Forschung und Innovation in der Diagnostik und bei der Behandlung eine Vorreiterrolle einnehmen.
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