Europäische Union gibt Gelder für afghanische Frauen und Mädchen frei

Brüssel – Gut zwei Jahre nach der Machtübernahme der Taliban gibt die Europäische Union (EU) Hilfsgelder für Afghanistan im Umfang von 140 Millionen Euro frei. Sie sollten vor allem Mädchen und Frauen zugutekommen, hieß es in einer heute in Brüssel veröffentlichten Erklärung der EU-Kommission.
Wegen der frauenfeindlichen Politik der radikalislamischen Taliban hatte die EU die Mittel im vergangenen Dezember vorerst eingefroren. Die Millionenhilfen sind unter anderem für Bildung, Gesundheit und die wirtschaftliche Stärkung von Frauen vorgesehen.
„Die Unterstützung sichert den Lebensunterhalt von Millionen Menschen“, erklärte die EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften, Jutta Urpilainen, am Rande der UN-Generaldebatte in New York. Das Geld soll über UN-Agenturen, die Weltbank und internationale Nichtregierungsorganisationen in Afghanistan fließen.
Damit erkenne die EU die Taliban nicht offiziell als Regierung an, betonte Urpilainen. Seit ihrer Machtübernahme im August 2021 schließen die Taliban afghanische Mädchen und Frauen immer mehr vom öffentlichen Leben aus.
Ihnen wird der Zugang zu Bildungsangeboten verwehrt, ihre Arbeitsmöglichkeiten wurden massiv eingeschränkt. Frauen werden zudem gezwungen, sich in der Öffentlichkeit zu verhüllen. Die UNO spricht von einer „Geschlechterapartheid“.
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