UN-Organisation: Hilfsmittel für afghanische Flüchtlinge fehlen

Kabul – Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) fürchtet, seine Hilfe für zurückkehrende afghanische Flüchtlinge aufgrund fehlender Mittel nicht fortsetzen zu können. Derzeit sei die UN-Organisation in der afghanisch-pakistanischen Grenzregion mit Nothilfe für afghanische Familien aktiv, die Pakistan wegen der dortigen Massenabschiebungen verlassen haben.
„Angesichts des bevorstehenden strengen Winters und eines erheblichen Finanzierungsdefizits für die Maßnahme steht die Hilfe für diese Menschen jedoch auf der Kippe“, mahnt die Organisation. Aktuell verlassen täglich Tausende afghanische Flüchtlinge Pakistan.
Die Regierung in Islamabad hatte Geflüchteten ohne Aufenthaltsstatus eine Frist zur freiwilligen Ausreise bis zum 1. November gesetzt – andernfalls droht ihnen die Verhaftung und Ausweisung. Seit dieser Ankündigung sind nach Angaben pakistanischer Behörden in den Grenzprovinzen mehr als 350.000 Afghanen in ihr Heimatland zurückgekehrt.
Bereits im September hatte das UN-Welternährungsprogramm mangelnde Fördermittel für Afghanistan beklagt. Aufgrund von Kürzungen habe die Organisation im September zehn Millionen Menschen mit ihrem Hilfsprogramm nicht mehr erreichen können.
Die humanitäre Situation drohe nun, sich aufgrund der Massenabschiebungen zu verschärfen. Insgesamt brauche die Organisation rund 25 Millionen Euro, um den zurückkehrenden Flüchtlingen durch den Winter zu helfen.
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