Europarat: Regierungen müssen Datenschutz bei Corona-Apps garantieren

Straßburg – Der Europarat hat an europäische Regierungen appelliert, beim Einsatz digitaler Anwendungen im Kampf gegen die Coronapandemie den Datenschutz zu gewährleisten.
Die Rechte auf Privatsphäre der Nutzer müssten jederzeit gewahrt werden, betonte die Staatenorganisation gestern anlässlich der Veröffentlichung eines entsprechenden Berichts. In mehreren europäischen Staaten gab es demnach Mängel beim Schutz von Daten, die im Rahmen der Pandemieeinschränkung gesammelt wurden.
So hätten Berichte nahegelegt, dass in Slowenien, Griechenland und Ungarn Gesundheitsbehörden Patientenlisten auch mit der Polizei und anderen Vollzugsbehörden teilten, hieß es in dem Bericht.
Der Europarat bedauerte zudem, dass sich die Länder auf keinen einheitlichen Ansatz bei einer europaweiten Corona-Tracking-App einigen konnten. Durch die vielen unterschiedlichen Systeme sei die Effizienz der Maßnahme eingeschränkt.
Die Staaten setzen dem Bericht zufolge die digitalen Anwendungen vor allem für die Kontaktverfolgung, Selbstdiagnose und Durchsetzung von Quarantänevorgaben ein.
Der Europarat mit Sitz im französischen Straßburg kümmert sich um den Schutz und die Einhaltung der Menschenrechte in seinen 47 Mitgliedsstaaten. Die Staatenorganisation gehört nicht zur Europäischen Union.
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