Frankreichs Parlament berät Ausweitung von künstlicher Befruchtung

Paris – In Frankreich soll auch lesbischen Paaren und unverheirateten Frauen eine künstliche Befruchtung erlaubt werden. Die Nationalversammlung – das ist das Unterhaus des Parlaments – begann gestern in Paris damit, ein neues Bioethikgesetz zu beraten.
Frankreichs Gesundheitsministerin Agnès Buzyn sprach von einer Chance für die Gesellschaft. Es ist die erste große Gesellschaftsreform unter dem sozialliberalen Präsidenten Emmanuel Macron, der seine Amtszeit vor knapp zweieinhalb Jahren begonnen hatte.
Bisher ist die künstliche Befruchtung nur heterosexuellen Paaren erlaubt, die keine Kinder zeugen können. Sie müssen verheiratet sein oder mindestens zwei Jahre zusammenleben. Katholische Verbände stellten sich gegen die Reform.
Buzyn hatte bereits im Sommer angekündigt, dass die Leihmutterschaft weiter verboten bleibe. Das neue Gesetz sieht auch das Ende der Anonymität der Samenspende vor. Ein Mann muss zukünftig akzeptieren, dass das geborene Kind bei Volljährigkeit bestimmte Informationen über den Spender erfahren darf.
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