Ausland

Franzosen und Schweizer protestieren gegen Coronamaßnahmen

  • Montag, 18. Oktober 2021
Demonstration der „Freunde der Verfassung“ in Lugano. /picture alliance, KEYSTONE, Samuel Golay
Demonstration der „Freunde der Verfassung“ in Lugano. /picture alliance, KEYSTONE, Samuel Golay

Bern/Paris – Tausende Schweizer und zehntausende Franzosen haben erneut gegen die Coronabe­schrän­kungen protestiert. Bei der größten Demonstration in Rapperswil-Jona im Kanton St. Gallen kamen vor­gestern rund 3.000 eidgenössische Gegner der Coronamaßnahmen zusammen, wie die Nachrichtenagen­tur Keystone-SDA unter Berufung auf Polizeiangaben berichtete. Demnach blieb es weitgehend friedlich.

Auch in Baden im Aargau und in Lugano gingen zahlreiche Menschen auf die Straße. In Lausanne forder­ten Demonstranten den Rücktritt von Gesundheitsminister Alain Berset. Die Proteste richten sich unter anderem gegen den seit September vorgeschriebenen Einsatz des COVID-Zertifikats etwa in Restaurants, Bars und Sportstätten.

In Bern demonstrierten dagegen rund 300 Menschen für Solidarität und kritisierten die Gegner der Be­schränkungen scharf. Zu der Demonstration aufgerufen hatte das neugegründete „Solidarische Bündnis Bern“. Das linke Bündnis will ein Zeichen gegen die aus seiner Sicht rechtsextrem geprägten Demons­tra­tionen und Aktivitäten der vergangenen Monate setzen.

In dem Alpenland mit seinen rund 8,5 Millionen Einwohnern sind bislang 61,52 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft – in vielen anderen Ländern Europas sind es bereits deutlich mehr.

Indes sind die Teilnehmerzahlen bei den Protesten gegen die Coronamaßnahmen in Frankreich erneut zurückgegangen. Vorgestern gingen nach Angaben des Innenministeriums landesweit 40.610 Menschen auf die Straße.

Am Samstag vor einer Woche waren nach offiziellen Angaben noch 45.000 Franzosen dem Protestaufruf gefolgt, die Veranstalter hatten von mehr als 67.000 gesprochen. Die allwöchentlichen Proteste richten sich unter anderem gegen die Coronaimpfpflicht für Beschäftigte des Gesundheitssektors.

Kritisiert wird auch die als Gesundheitspass bezeichnete Regelung, wonach für den Zugang zu zahlrei­chen öffentlichen Orten, ähnlich wie in Deutschland, der Nachweis einer vollständigen Coronaimpfung, einer Genesung von COVID-19 oder eines negativen Coronatests vorgelegt werden muss.

afp

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