Gesundheitsnotstand in Simbabwe

Brazzaville/Harare – In Simbabwes Hauptstadt Harare herrscht nach einem tödlichen Cholera-Ausbruch der Ausnahmezustand. Mindestens 24 Menschen kamen bislang ums Leben, wie das Afrika-Büro der Weltgesundheitsorganisation WHO in Brazzaville mitteilte. Die UN-Agentur spricht von etwa 2.000 vermutlich Infizierten im Zeitraum 1. bis 11. September; davon konnten 58 bestätigt werden.
Epizentrum der Krise sei der dicht besiedelte Vorort Glen View, wo Bewohner aufgrund schlechter Versorgung häufig auf Quellen und Brunnen zurückgreifen, um an Wasser zu gelangen. Cholera ist laut WHO gut behandelbar. Unbehandelt könne die Krankheit jedoch binnen Stunden zum Tod führen.
In der Zwei-Millionen-Einwohner-Stadt sorgte die schnelle Ausbreitung der Epidemie für Sorge. Die Regierung rief den Notstand aus. Vorgestern untersagte die Polizei öffentliche Versammlungen. „Wenn Cholera eine große Metropole wie Harare trifft, müssen wir schnell reagieren, um die Krankheit einzudämmen, bevor sie außer Kontrolle gerät“, erklärte WHO-Afrika-Direktorin Matshidiso Moeti.
Wie die Zeitung The Herald heute berichtet, sicherte Präsident Emmerson Mnangagwa den Simbabwern Unterstützung zu. Wie das Versammlungsverbot die politische Lage im Land beeinflusst, ist noch unklar. Für morgen hatte Oppositionsführer Nelson Chamisa geplant, sich bei einer Zeremonie selbst zum Präsidenten zu ernennen. Er will das Wahlergebnis von August nicht akzeptieren, das Mnangagwa mit knappem Vorsprung zum Sieger machte.
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