Gewerkschaft sieht spanische Ärzte am Limit

Madrid – Im von der Corona-Pandemie besonders schwer betroffenen Spanien sind Ärzte, Pflegekräfte und Sanitäter nach einer Warnung des Gewerkschaftsdachverbandes CCOO vor allem in der Region Madrid an der Grenze ihrer Belastbarkeit angelangt.
Das Personal der Krankenhäuser und auch des auf dem Madrider Messegelände Ifema errichteten riesigen Feldkrankenhauses sei stark dezimiert, hieß es in einer heute veröffentlichten Mitteilung.
Mindestens 8.700 Ärzte und Pflegekräfte seien in Madrid derzeit entweder isoliert oder aber wegen einer Infektion mit dem Virus SARS-CoV-2 in Quarantäne und demzufolge nicht im Einsatz. Gleichzeitig sei in der Region um die Hauptstadt allein die Zahl der Intensivbetten von 641 auf zirka 1.500 erhöht worden.
„Es gibt weniger Personal, dafür Doppelschichten. Viele arbeiten zwölf Stunden und mehr als zehn Tage am Stück“, so CCOO. Freie Tage und Urlaube seien ausgesetzt worden. Zu allem Übel herrsche weiterhin ein großer Mangel an Schutzausrüstungen.
Seit Beginn der Krise in Spanien vor mehr als drei Wochen gehen Tausende von Menschen im ganzen Land jeden Abend um 20 Uhr an die Fenster und auf die Balkone, um minutenlang das medizinische Personal zu bejubeln, das sich aufopferungsvoll um die Corona-Patienten kümmert.
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