Ausland

Gilead will Remdesivir exportieren

  • Montag, 4. Mai 2020
/picture alliance, ZUMA Press
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Washington − Der Pharmakonzern Gilead Sciences will das zur Behandlung von COVID-19-Patienten in den USA zugelassene Mittel Remdesivir auch in andere Länder expor­tieren. Sein Unternehmen liege in dieser Frage mit der US-Regierung auf einer Linie, sagte Konzernchef Daniel O'Day gestern dem TV-Sender CBS.

Remdesivir solle sowohl den Patienten in den USA als auch Coronainfizierten in anderen Ländern zur Verfügung gestellt werden, in denen der Einsatz des Mittels erlaubt werde.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte am vergangenen Freitag eine Notfallgenehmi­gung für den Einsatz des Wirkstoffs gegen die vom neuartigen Coronavirus ausgelöste Lungen­krank­heit COVID-19 erteilt.

Zuvor hatte eine klinische Studie laut vorläufigen Ergebnissen gezeigt, dass Remdesivir die Genesungsdauer von Coronapatienten verkürzt. Laut FDA darf das Mittel bei Erwach­se­nen und Kindern eingesetzt werden, die im Krankenhaus wegen einer schweren COVID-19-Erkrankung behandelt werden.

Gilead-Chef O'Day sagte, sein Unternehmen stelle der US-Regierung seinen gesamten Remdesivir-Vorrat von 1,5 Millionen Dosen kostenlos zur Verfügung. Damit könnten 100.000 bis 200.000 Patienten behandelt werden.

Die Regierung in Washington werde über die Verteilung des Mittels in den USA entschei­den und in der kommenden Woche mit der Auslieferung beginnen, kündigte der Gilead-Chef an. In der zweiten Jahreshälfte werde eine deutlich größere Menge des Medika­ments zur Verfügung stehen. Die USA sind mit mehr als 66.000 Coronatoten das am schwersten von der Pandemie betroffene Land weltweit.

Remdesivir, das gespritzt wird, dringt in Viren ein und verhindert damit ihre Vermehrung. Offiziell als Medikament zugelassen ist das Mittel bislang nicht. Die Sondergeneh­migung der US-Arzneimittelbehörde erlaubt aber vorläufig den Einsatz im Kampf gegen das Coro­navirus SARS-CoV-2.

Im Kampf gegen die Pandemie werden mehrere Medikamente getestet, unter anderem die Malariamittel Hydroxychloroquin und Chloroquin. Außerdem wird mit Hochdruck an Impfstoffen gearbeitet.

afp

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