Ausland

Großbritannien hält sich Maskenpflicht und Impfpässe offen

  • Mittwoch, 15. September 2021
/picture alliance / dmg media Licensing, Jenny Goodall
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London – Falls die Zahl der Coronafälle in Großbritannien im Winter wieder deutlich steigt, will die Regierung wieder eine Maskenpflicht anordnen und hält sich die Einführung von Impfpässen für Discos oder Stadien offen.

Die Maßnahmen seien Teil eines „Plan B“, wenn die Pandemie mit Auffrischungsimpfungen nicht unter Kontrolle gehalten werden kann, sagte Gesundheitsminister Sajid Javid gestern im Parlament in London. Die Notfallpläne würden aber nur bei „unhaltbarem“ Druck auf den Gesundheitsdienst NHS in England in Kraft gesetzt.

Die britische Regierung hatte im Juni fast alle Coronabeschränkungen aufgehoben. Sie kann aber nur Regeln für England erlassen, die anderen Landesteile – also Schottland, Wales und Nordirland – sind in ihrer Gesundheitspolitik unabhängig.

„Plan A“ stützt sich laut Javid auf Auffrischungsimpfungen für etwa 30 Millionen Menschen, die kom­men­de Woche beginnen sollen. Ansonsten setzt die Regierung auf Freiwilligkeit und Selbstverant­wortung. So werden die Menschen „ermutigt“, sich möglichst im Freien zu treffen, viel zu lüften, an überfüllten Orten und in geschlossenen Räumen Masken zu tragen sowie ihre Hände häufig zu waschen. Unternehmen wird geraten, Impfpässe zu kontrollieren.

„Dieser Plan zeigt, wie wir dieser Nation die bestmögliche Chance geben, mit Corona zu leben, ohne dass strenge soziale und wirtschaftliche Einschränkungen erforderlich sind“, sagte Javid. Er betonte allerdings: „Wir haben erlebt, wie schnell das Virus sich anpassen und sich verändern kann, deshalb haben wir einen Plan B mit Notfallplänen vorbereitet.“

Diese sollten aber nur in Kraft treten, wenn es wirklich nötig sei. In der Konservativen Partei von Premierminister Boris Johnson hatte sich starker Unmut gegen die Einführung von Impfpässen geregt, sodass die Pläne wieder gestrichen wurden.

dpa

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