Hilfseinsatz im Libanon für eine Million Menschen

Rom – Angesichts der israelischen Luftangriffe im Libanon hat das Welternährungsprogramm (WFP) einen Nothilfeeinsatz gestartet, um eine Million Menschen in dem Land mit Hilfsgütern zu versorgen. In Notunterkünften im ganzen Land würden unter anderem Brot, warme Mahlzeiten und Lebensmittelpakete verteilt, erklärte die UN-Organisation mit Sitz in Rom gestern.
Die Eskalation des Konflikts an diesem Wochenende habe „eine sofortige humanitäre Reaktion“ erforderlich gemacht, erklärte das WFP. Binnen weniger Tage habe die Hilfe schon tausende „neu vertriebene Menschen“ erreicht, erklärte der WFP-Direktor für den Libanon, Matthew Hollingworth. Angesichts der sich verschärfenden Lage bereite sich das WFP aber darauf vor, bis zu einer Million Menschen mit Bargeld und Nahrungsmitteln zu helfen.
Hollingworth forderte die internationale Gemeinschaft auf, 105 Millionen Dollar bereitzustellen, damit das WFP die Hilfsaktion bis zum Jahresende finanzieren kann. „Der Libanon steht am Rande des Zusammenbruchs und kann keinen weiteren Krieg ertragen“, warnte die WFP-Regionaldirektorin für den Nahen Osten, Nordafrika und Osteuropa, Corinne Fleischer.
Israel fliegt seit Anfang der Woche massive Luftangriffe gegen die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon. Am vergangenen Freitag wurde bei einem israelischen Luftangriff auf das Hauptquartier der Hisbollah im Süden der Hauptstadt Beirut deren Anführer Hassan Nasrallah getötet.
Nach UN-Angaben sind mehr als 200.000 Menschen innerhalb des Landes vertrieben worden, mehr als 50.000 Menschen sind vor den Angriffen ins Nachbarland Syrien geflohen. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums gibt es bereits mehr als 700 Tote.
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