Ausland

Hilfslieferungen in den Gazastreifen aus Ägypten sollen beginnen

  • Freitag, 20. Oktober 2023
Die von der pakistanischen Regierung an die Palästinenser gesandten Hilfsgüter stehen auf dem internationalen Flughafen El Arish bereit, um über den Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen transportiert zu werden./picture alliance, Gehad Hamdy
Die von der pakistanischen Regierung an die Palästinenser gesandten Hilfsgüter stehen auf dem internationalen Flughafen El Arish bereit, um über den Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen transportiert zu werden./picture alliance, Gehad Hamdy

Gazastreifen – Knapp zwei Wochen nach Beginn des Krieges zwischen der radikalislamischen Hamas und Israel sollen heute erste Hilfsgüter den abgeriegelten Gazastreifen erreichen. Die beabsichtigte Öffnung des Grenz­übergangs Rafah zwischen Ägypten und dem Palästinensergebiet wurde gestern vom staatsnahen ägyptischen TV-Sender Al Kahera News gemeldet.

Am Grenzübergang Rafah, dem einzigen nicht von Israel kontrollierten Zugang zum Gazastreifen, wurden gestern durch israelische Luftangriffe verursachte Schäden beseitigt. Die Öffnung war von US-Präsident Joe Biden und Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi vereinbart worden.

Zuvor hatte Israel, das den Gazastreifen seit dem Großangriff der Hamas am 7. Oktober komplett abgeriegelt hat, auf Ersuchen Bidens den Lieferungen zugestimmt. Nach den Worten des US-Präsidenten sollen zunächst 20 Lastwagen in den Gazastreifen fahren dürfen.

Deutschland verstärkt unterdessen seine Unterstützung für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen mit einer humanitären Soforthilfe in Höhe von 50 Millionen Euro. Mit dem Geld sollen internationale Organisationen wie das Welternährungsprogramm, das UN-Kinderhilfswerk Unicef und vor allem das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) unterstützt werden, kündigte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bei einem gemeinsamen Auftritt mit ihrem jordanischen Kollegen Aiman al-Safadi in Jordaniens Hauptstadt Amman an.

Es gehe um Hilfe für „die Palästinenserinnen und Palästinenser, die auch Opfer dieses terroristischen Angriffs der Hamas geworden sind“, sagte Baerbock. Deutschland konzentriere sich darauf, insbesondere die Gesundheitsversorgung zu verbessern. „Wir bereiten uns darauf vor, medizinische Teams auch nach Gaza entsenden zu können und zudem Möglichkeiten zu schaffen, dass gerade schwer verletzte Kinder auch behandelt werden können.“

Die Abriegelung des Gazastreifens und die Bombardements sind Israels Antwort auf den Großangriff der Hamas am 7. Oktober, bei dem etwa 1.400 Menschen getötet und mehr als 200 weitere in den Gazastreifen verschleppt wurden, unter ihnen mehrere Deutsche.

Nach Angaben der örtlichen Hamas-Behörden wurden im Gazastreifen inzwischen mehr als 3.785 Menschen getötet. Zeitgleich mit der Bombardierung und der Abriegelung des Palästinensergebiets stoppte Israel auch die Lieferung von Treibstoff, Lebensmitteln und Wasser. Laut WHO leben im Gazastreifen rund 2,4 Millionen Menschen unter „katastrophalen“ Bedingungen.

afp/dpa

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