Hilfsorganisationen schicken Beobachtungsschiff ins Mittelmeer

Rom – Hilfsorganisationen haben ein Beobachtungsschiff ins Mittelmeer geschickt, mit dem sie die „dramatische Lage“ der Migranten aufdecken wollen. Die „Mare Jonio“ sei von Italien aus gestartet und werde vor Libyen im Einsatz sein, sagte Ruben Neugebauer, Sprecher der deutschen NGO Sea Watch, die das italienische Projekt unterstützt.
Das Schiff soll offiziell keine Rettungseinsätze fahren, sondern unter anderem Zeugenberichte sammeln und aufzeigen „wie Frauen, Männer und Kinder enormen Gefahren ausgesetzt sind“, weil es keine Rettungsschiffe mehr gebe, hieß es in einer Mitteilung des Projekts Mediterranea. Das Schiff sei aber auch ausgerüstet, im Notfall Menschen aus Seenot zu retten, ergänzte Neugebauer.
Beteiligt an der Aktion sind mehrere italienische Organisationen, unterstützt wird es auch von Parlamentariern und der spanischen NGO Proactiva Open Arms. Die Crew komme aus Italien, sagte Neugebauer.
Die Regierung in Rom lässt keine privaten Rettungsschiffe mit Migranten mehr in ihre Häfen. Mehrere NGO-Boote wurden tagelang auf dem Meer blockiert, nur noch ein Schiff von Proactiva ist derzeit vor Libyen unterwegs.
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