Hunderttausende in Südsudan von Überschwemmungen betroffen

Nairobi – In Südsudan sind nach UN-Angaben mehr als 900.000 Menschen von schweren Überschwemmungen betroffen. Wie das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha) gestern mitteilte, sind mittlerweile fast 909.000 Menschen betroffen – mehr als doppelt so viele wie im September.
Im Südsudan haben sintflutartige Regenfälle das vierte Jahr in Folge schwere Überschwemmungen ausgelöst, neun der zehn Bundesstaaten sind betroffen. Die Wassermassen hätten Vieh getötet und Ernten zerstört, erklärte das UN-Büro.
In den Hochwassergebieten seien Straßen und Brücken weggespült und Wohnhäuser, Schulen und Gesundheitszentren zerstört worden. Da auch Brunnen und Latrinen unter Wasser stehen, drohen Infektionskrankheiten, die sich in verunreinigtem Wasser ausbreiten.
Von den elf Millionen Einwohnern Südsudans leben nach Schätzungen der Weltbank vier bis fünf Millionen in extremer Armut. Zwei Drittel der Bevölkerung leiden Hunger. Seit der Unabhängigkeit vom Sudan im Jahr 2011 steckt der Südsudan in einer wirtschaftlichen und politischen Krise.
Das Land hat sich immer noch nicht von einem fünfjährigen Bürgerkrieg, in dem fast 400.000 Menschen getötet wurden.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: