Ausland

Impfstoff: Ländern gehen wegen Coronakrise Reserven aus

  • Samstag, 2. Mai 2020
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Genf – Das UN-Kinderhilfswerk Unicef hat vor Ausbrüchen tödlicher und eigentlich ver­meidbarer Krankheiten als Folge der Coronakrise gewarnt. Die weitgehende Erlahmung im internationalen Flugverkehr habe zu einem massiven Lieferrückstand von Impfstoffen in verschiedenen Regionen geführt, erklärte Unicef-Sprecherin Marixie Mercado in einem Pressegespräch in Genf.

Allein in den vergangenen zwei Wochen seien die geplanten Lieferungen um 70 bis 80 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig seien die Frachtgebühren um 100 bis 200 Prozent über das normale Maß gestiegen, da viele kommerzielle Fluganbieter am Boden blieben und Frachtflugzeuge der Nachfrage kaum nachkämen.

Laut Mercado laufen mehr als zwei Dutzend schwer zugängliche Länder in Afrika und Asi­en Gefahr, dass ihnen die Impfstoffvorräte ausgehen. Dazu gehörten der Tschad, Ghana, Guinea, Niger und Nepal – Länder, die alle im vergangenen Jahr etwa Masernausbrüche erlebten.

Mercado zufolge brachte Unicef im vergangenen Jahr 2,43 Milliarden Impfstoffdosen in 100 Länder. Ziel war es, annähernd 45 Prozent der Kinder unter fünf Jahren gegen Krank­heiten wie Masern und Polio zu immunisieren. Mercado forderte Regierungen, Unterneh­men und Fluganbieter auf, erschwingliche Frachtkapazitäten freizumachen, um die Stö­rung in der Lieferkette zu beheben.

dpa

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