Politik

Vorsorge und Impfungen in der Pandemie nicht vernachlässigen

  • Donnerstag, 30. April 2020
Impfausweis mit dem Eintrag für die gerade erfolgte Grippeschutzimpfung /picture alliance
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Berlin – Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hat dazu aufgeru­fen, Vorsorgeuntersuchungen und die empfohlenen Impfungen unbedingt wahrzuneh­men, dies gelte insbesondere auch für Kinder.

Die Hygienestandards würden in den Praxen eingehalten, sagte er heute. Auch gebe es keine Hinweise, dass sich eine Impfung gegen eine andere Krankheit negativ auswirke, wenn man später an COVID-19 erkranke.

Hintergrund sind unter anderem Meldungen des Berufsverbandes der Kinder- und Ju­gend­ärzte, wonach Eltern aus Angst vor Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 Impfungen und U-Untersuchungen für ihre Kinder meiden.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) warnt, dass die Pandemie keinesfalls zu zusätzli­chen Impflücken führen sollte. Denn dann bestünde die Gefahr von Ausbrüchen impfprä­ventabler Erkrankungen. Die Auseinandersetzung des Immunsystems mit SARS-CoV-2 durch eine in zeitlicher Nähe verabreichte Impfung werde nicht beeinflusst, schreibt die STIKO im Epidemiologischen Bulletin.

Grundsätzlich könnten und sollten alle von der STIKO empfohlenen Impfungen altersent­sprechend durchgeführt werden, heißt es weiter. Besonders die Grundimmunisierung im ersten und zweiten Lebensjahr sollte demnach unbedingt zeitgerecht begonnen werden (ab 8 Wochen) und möglichst rechtzeitig (mit 15 Monaten) beendet werden.

Früherkennung planmäßig durchführen

Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands berichtete ebenfalls, dass in den letzten Wochen viele Patienten ihre Vorsorgeuntersuchungen oder regulären Kontrolltermine aus Sorge vor möglichen Ansteckungen abgesagt oder verschoben hätten.

Der Verein appellierte an die Patienten, wegen der Coronapandemie keine wichtigen Vor­sorgeuntersuchungen zu verschieben. Insbesondere Patienten mit chronischen Erkran­kun­gen benötigten regelmäßige ärztliche Betreuung, um eine Verschlechterung des Krank­heitsbilds zu vermeiden.

Früherkennungsuntersuchungen und Check-ups sollten daher auch im Jahr 2020 planmäßig durchgeführt werden, so der Verband, sonst drohten unentdeckte Krankheiten mit nur schwer auffangbaren gesundheitlichen Folgen.

nec/dpa

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