Ausland

Irak: Flüchtlinge oft krank, Medikamente fehlen

  • Mittwoch, 8. Februar 2017

Tönisvorst – Die Hilfsorganisation Action Medeor weist angesichts der Winterkälte auf die schwierige gesundheitliche Situation von Flüchtlingen im Irak hin. Rund zwei Millio­nen Men­schen, die vor der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Schutz gesucht hätten, seien in den Norden des Irak geflohen. „In den Camps ist es jetzt bitterkalt, und viele Menschen sind krank“, teilte die Organisation gestern in Tönisvorst mit. Zudem seien Gesundheits­stationen überlastet, und es fehle an Medikamenten.

„Kinder und alte Menschen leiden häufig an Infektionen bedingt durch die mangelhaften Hygienebedingungen“, erklärte Nibraz Najeeb, der in einer mobilen Gesundheitsstation der Partnerorganisation Capni arbeitet. In den Wintermonaten hätten viele Patienten Bronchitis und Lungenentzündung. Najeeb und sein Team besuchen mit der mobilen Klinik den Angaben zufolge jeden Tag bis zu zehn Dörfer. Dort würden täglich bis zu 100 Patienten behandelt.

In den nächsten Wochen will Action Medeor zur Unterstützung der Klinik eine Medika­men­tenlieferung in den Nordirak senden. „Die medizinische Versorgung der Vertriebe­nen ist eine besondere Herausforderung“, erklärte Vorstandssprecher Bernd Pastors. „Die staatlichen Gesundheitseinrichtungen allein können die vielen Kranken nicht versorgen.“

Im Irak sind den Angaben zufolge über drei Millionen Menschen auf der Flucht, die meis­ten in den Kurdengebieten im Norden des Landes. Viele Hilfsorganisationen sind im Ein­satz, um die Menschen in Lagern und anderen Behelfsunterkünften zu versorgen.

kna

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung