Kaum noch medizinische Hilfe für Ost-Ghuta
Berlin – In Ost-Ghuta sind die Menschen laut Ärzte ohne Grenzen fast vollständig von medizinischer Hilfe abgeschnitten. Vor einer Woche hätten noch 20 Einrichtungen die Hilfsorganisation unterstützt, nun sei es nur noch eine. „Die Heftigkeit des Krieges in Ost-Ghuta führt uns an die Grenzen unserer Hilfsmöglichkeiten“, sagte die Landeskoordinatorin für Syrien, Lorena Bilbao, in Berlin. Da die Frontlinien sich verschoben hätten, seien Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen evakuiert worden und das Personal sei geflohen.
Durch das Bombardement und das schnelle militärische Vorrücken bleibe nicht genug Zeit, um die medizinische Ausrüstung in die verbliebenen Einrichtungen in den belagerten Gebieten zu bringen. Dort würde sie jedoch dringend benötigt, da die syrische Regierung nur wenig oder gar keinen medizinischen Nachschub durchlasse, so Ärzte ohne Grenzen.
Zahlen über Tote und Verletzte können die Helfer nur für den Zeitraum bis Anfang März nennen. Demnach wurden innerhalb von zwei Wochen mehr als 1.120 Menschen getötet und mehr als 5.600 verletzt. Die tatsächlichen Zahlen dürften laut der Organisation jedoch weitaus höher liegen, da nur zehn Einrichtungen Zahlen übermitteln konnten. Seit dem 5. März sei die Lage deutlich unübersichtlicher, so dass keine verlässlichen Informationen mehr vorlägen.
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